Keine Kastrationspflicht, dafür öffentliche Mittel

Überregional

Kreis Steinfurt. Erneut fand ein Treffen des „Runden Tisches Tierschutz des Kreises Steinfurt“ in der Geschäftsstelle des Kreisverbandes des Bündnis90/die Grünen in Steinfurt statt.

 

Fast alle Vereine waren der Einladung von Britta Hollinderbäumer, Kreistagsmitglied und Mitglied des Tierschutzvereins LengerichWesterkappeln e.V., gefolgt.

So wurde der Tierschutzverein LengerichWesterkappeln von Ulla Mertin vertreten, für den Tierschutzverein Rheine und Umgebung e.V. waren Heidi Hagemeister und Jessica König vor Ort, Anika Tholl vertrat den Tierschutzverein Ibbenbüren und Umgebung e.V., Doris Bringe die Katzenhilfe Rheine und Claudia Kliese die Katzenhilfe Lengerich. Unter der Leitung von Britta Hollinderbäumer und Jan-Niclas Gesenhues (Fraktionssprecher Bündnis 90/Die Grünen) war das Hauptthema des Abends das Scheitern der Satzung zur Kastrations- und Kennzeichnungspflicht freilaufender Hauskatzen im Kreis, und wie nun das Engagement von der Öffentlichkeit unterstützt werden könne.

Eine solche Satzung ist nach einhelliger Meinung durch Bundes- und Landes-Politik, ersichtlich durch eine Änderung des Tierschutzgesetzes durch den Bund, aber auch durch eindeutige Statements durch Umweltverbände, Tierschützer und dem Landesjagdverband das probate Mittel, um einer Schwemme und dem damit verbunden Tierleid Einhalt zu gebieten.

Die an der Basis arbeitenden ehrenamtlichen Tierschützer­ reagierten allgemein mit Unverständnis, dass das Problem von der Mehrheit des Umweltausschusses des Kreises nicht gesehen wird. Man fühlt sich alleingelassen mit der Arbeit und den Kosten allein für die Kastrationen der aufgegriffenen Katzen, die zusammengenommen einen hohen fünfstelligen Betrag ergeben. Um den Kreis aber, neben den Gemeinden, nicht aus seinem Teil der Verantwortung zu entlassen bei der Versorgung von Fundtieren und die Kos­ten an Kastrationen decken zu können, verständigte man sich darauf, einen Fördertopf, wie er zum Beispiel bereits in Osnabrück existiert, beim Kreis zu beantragen.

Jan-Niclas Gesenhues und Britta Hollinderbäumer fassten es wie folgt zusammen: Man sei sich der in mancher Hinsicht prekären Haushaltslage durchaus bewusst, gerade im Hinblick auf die Versorgung von Flüchtlingen. Man hoffe aber dennoch, dass auch für dieses Problem Mittel im Haushalt zur Verfügung gestellt werden können, denn es sei notwendig, sich auch in Zukunft mit dem Thema Tierleid, wie in diesem Fall, auch politisch auseinanderzusetzen.