Letzter Jakobsweg für Westfalen

Überregional

Am 8. Mai ist in Telgte der fünfte und letzte durchgehende Weg der Jakobspilger nach historischem Vorbild feierlich eröffnet worden.

 

Nach vorherigen Strecken von Osnabrück nach Wuppertal, von Höxter nach Bochum, von Marburg über Siegen nach Köln und von Minden nach Soest hat die LWL-Altertumskommission für Westfalen die alte Fernhandelsroute von Bielefeld über Warendorf, Münster, Coesfeld und Borken nach Wesel zunächst wissenschaftlich erforscht und dann als rund 195 Kilometer langen Pilgerweg ausgeschildert.

Den passenden Pilgerführer gibt es auch schon: „Jakobswege Band 11. In 10 Etappen von Bielefeld über Münster nach Wesel“, 14,95 Euro, auch für Radwanderer; Bachem-Verlag, ISBN 978-3-7616-2878-2. Er beschreibt den historischen Weg, die über 1.000 Jahre alte Tradi-tion der Pilgerreise nach Santiago de Compostela und die Sehenswürdigkeiten entlang der Trasse in Westfalen.

Auch die seit 2013 bestehende Web-App für Smartphones wird um die aktuelle Wegstrecke erweitert. Neben der Navigation bietet die App viele der Infos aus dem Buch in verkürzter Form. Sie steht  auf www.jakobswege-westfalen.de und über den jeweiligen App-Store kostenlos zur Verfügung.

Dass auch tatsächlich Pilger den neu erschlossenen Weg benutzten, zeigt zum Beispiel das Franziskanerkloster, das im 15. Jahrhundert auf dem Jostberg in Bielefeld bestand. Dessen Brüder hatten sich der Versorgung der Pilger zum dort verehrten Heiligen Jodokus, aber sicherlich auch durchreisender Pilger zu anderen Zielen verschrieben.
Mit dem aktuell eröffneten Pilgerweg von Bielefeld nach Wesel fand das 2002 ins Leben gerufene Projekt „Wege der Jakobspilger in Westfalen“ seinen Abschluss.