Gratis-Quadfahrten für ein Kinderlachen

Robert Möllers aus Rheine (3.v.r.) hat mit „Quadkinder.com“ schon so einige Fahrer mobilisiert, die mittlerweile deutschlandweit Kinderaugen zum Strahlen bringen. Foto: Koch

Ãœberregional

Rheine (isr). Robert Möllers aus Rheine weiß, was man zu spüren bekommt, wenn man „nicht mehr richtig funktioniert“.

 

Aus Unzufriedenheit über den selbst erfahrenen Umgang mit Benachteiligten in unserer Gesellschaft hat der 39-Jährige die „IG Quad­kinder“ gegründet – und zauberte mit seinen Aktionen seither schon zahlreichen Kids ein Lächeln ins Gesicht.

2016 13 m rh Moellers Robert Möllers mit Nele, seinem „eigenen vierjährigen Quad­kind“, das Papas Aktionen auch toll findet. Foto: privat

„Immer nur zu meckern – das bringt nichts. Man muss auch was tun und nicht nur egoistisch sein“, betont er. Was er anbietet, sind Gratis-Quadfahrten für Kinder, die aus irgendeinem Grund benachteiligt sind. Das kann wegen eines Handicaps der Fall sein, wegen einer Krankheit, weil ein Elternteil verstorben ist, weil das Kind gemobbt wird und mehr. Rund 70 Fahrten hat Robert bereits organisiert, die nicht nur in Rheine am Flughafen Eschendorf beginnen. Die Fahrten dauern jeweils eine gute halbe Stunde. Mittlerweile besteht die IG aus rund 500 Fahrern in ganz Deutschland. Und offensichtlich kommt das gut an: Die Facebook-Gruppe „Quadkinder – Wir helfen Kindern!“ hat über 2.300 Mitglieder und wöchentlich erreichen Robert zehn bis 15 Anfragen von Eltern, die ihre Kids mal für eine halbe Stunde den grauen Alltag vergessen lassen möchten.

2016 13 m rh Andrea Quadkind Paula (Mitte) leidet unter Rheuma und muss daher Chemotherapie in Kauf nehmen. Die Quadtour mit Karsten Laue hat ihr einen kurzen Moment der Unbeschwertheit beschert. Foto: privat

„Wenn die Kinder mit uns unterwegs sind, sind sie so gut zufrieden – und ihr Lachen tut gut“, erzählt der leidenschaftliche Quadfahrer Robert Möllers, der auch schon Flüchtlingskindern in Rheine eine Freude bereitet hat. Das Benzin zahlen alle Fahrer derzeit noch aus eigener Tasche. Eine der nächs­ten Aktionen ist eine Tour mit einem Kind aus Beesten, das am 10. April von der Kirche abgeholt sind – und zur eigenen Kommunionfeier gebracht wird.

Und was müssen Eltern tun, die ihrem Kind auch ein solches Abenteuer gönnen möchten, um deren tristen Alltag ein wenig bunter zu gestalten? „Sie melden sich ganz einfach über die Facebookgruppe bei mir“, so Möllers. „Es bedarf auch nur einer kurzen Begründung, damit wir den Kleinen fernab der Playstation und ihrer vielleicht schlimmen Erlebnissen eine schöne Zeit bereiten“, ergänzt er lächelnd. In der Facebookgruppe gibt es mittlerweile eine Fahrerliste, Suchende können sich eintragen und auch eine Ãœbersichtskarte ist zu finden. Alternativ können Interessierte Robert Möllers auch direkt eine Mail schicken an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Ãœbrigens: Die Beifahrer müssen mindes­tens sechs Jahre alt oder 1,20 Meter groß sein, damit die Sicherheit während der Fahrt gewährleistet ist.

Das Engagement, das Robert Möllers & Co. für bedürftige und kranke Kinder zeigen, ist bemerkenswert – daher wäre es auch toll, wenn sich in naher Zukunft noch mehr Sponsoren für dieses schöne Projekt finden würden.