Deutsch für Migranten und Flüchtlinge

Aufgabenteilung im Unterricht: Edwin Mock unterrichtet vor allen Teilnehmern, Burkhard Machelett (sitzend) wiederholt die Inhalte für die neuen Teilnehmer. Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten. Die Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten organisiert rund zehn ehrenamtlich geleitete Deutschkurse für Flüchtlinge, Migranten sowie EU-Bürger. Mehr als 25 ehrenamtliche Lehrer geben 80 bis 90 Teilnehmenden in 47 Stunden Deutschunterricht in der Woche.

Die Kurse stehen allen Migranten aus sämtlichen Ländern offen und sind für die Teilnehmer kostenlos – egal, ob sie sich im Asylverfahren befinden oder schon längere Zeit in Deutschland leben. Es finden Alphabetisierungs-, Anfänger- und auch Fortgeschrittenenkurse statt. Die Kursorte befinden sich in städtischen, kirchlichen und anderen gemeinnützigen Einrichtungen. 

Während der Sommerferien existiert ein „Deutschkurs-Notfallplan“, damit es zu keinen langen Unterbrechungen kommt.

In der Stadtbibliothek findet derzeit außerhalb der Öffnungszeiten täglich ein zweistündiger Kurs statt. Männer und Frauen aus unterschiedlichen Ländern und Sprachregionen lernen das ABC, einen wichtigen Grundwortschatz oder gebräuchliche Dialoge. Neben Lehrbüchern setzen die ehrenamtlichen Lehrerinnen und Lehrer auch Orientierungsspiele und Alltagsgegenstände ein. Praxisnähe und Abwechslung sind im Sprachunterricht genauso wichtig wie Einfühlungsvermögen und Spaß.

„Meine Kursteilnehmer lieben alltagsnahe Rollenspiele und Gruppenübungen“, so Edwin Mock, ehrenamtlicher und ehemaliger Deutschlehrer des Gymnasiums Martinum. „Hier wird viel Deutsch gesprochen, gelacht und sogar gesungen. Probleme verschwinden für den Moment.“

Die ehrenamtlichen Deutschlehrer gestalten ihren Unterricht eigenständig.

„Wir spüren, dass unsere Deutschlehrer uns gerne unterstützen und wir können alles im Unterricht fragen und ansprechen – natürlich in deutscher Sprache“, so Fatma aus dem Irak. „Es ist für alle vorteilhaft, dass die Kurse nicht zu voll sind. Bei gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen lässt es sich leichter lernen“, meint Chris aus Nigeria.

Nach den Sommerferien wird wieder nach dem regulären Stundenplan unterrichtet. Eva Kohl von der Koordinierungsstelle der Stadt Emsdetten plant auch weitere Deutschkurse. In den dreimal die Woche stattfindenden Sprechstunden berät Kohl Flüchtlinge zu ehrenamtlich geleiteten Sprachkursen und den Möglichkeiten der beruflichen Bildung und Integration.

Sie steht im engen Kontakt mit dem Integration Point der Bundesagentur für Arbeit in Rheine und mit dem Jobcenter des Kreises Steinfurt. „Ein kurzer Einstufungstest und ein längeres Gespräch helfen, für jede Person den passenden Kurs zu finden“, informiert Kohl. „An Beispielen und Schautafeln wird erklärt, wie wichtig die deutsche Sprache für die Integration in Gesellschaft, Ausbildung und Beruf ist.“

Wer Zeit und Interesse hat, ehrenamtlich einen Deutschkurs allein oder im Team zu leiten, kann sich bei Eva Kohl von der Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten unter 02572 / 922201 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Ehrenamtliche Lehrkräfte müssen keine Unterrichtserfahrung haben.


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