Eine Stadt will um ihr Krankenhaus kämpfen

Emsdetten

Emsdetten (at). Knapp 2.250 Mitglieder – die Facebook-Gruppe der „Bürgerinitiative Krankenhaus Emsdetten“ ist ein Anlaufpunkt für alle, die um das Emsdettener Krankenhaus kämpfen wollen.

 

Aber auch alle, die nicht über einen Facebook-Account verfügen, sollen sich natürlich an der Bürgerinitiative beteiligen können. So werden einige Mitglieder am kommenden Samstag (8. August) mit einem Stand auf dem Wochenmarkt vertreten sein, dort Flyer verteilen und Rede und Antwort stehen. Auch gibt es eine eigens eingerichtet E-Mail-Adresse, über die Ideen eingebracht werden können: Unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! freuen sich die Organisatoren auf viele Mails mit Vorschlägen und Ratschlägen.

Neben dem Druck von Flyern ist auch der Druck von Aufklebern in Planung und die Bürgerinitiative hofft auf viele Geschäftsleute, die dass entsprechende Plakat in ihre Schaufenster hängen und damit die BI unterstützen. Eine Anfrage bei der Telekom, die aktuell ihre Verteilerkästen für „Graffiti-Projekte“ bereit stellt, läuft ebenfalls. Zudem wollen die Mitglieder der BI nicht akzeptieren, dass aufgrund des laufenden Bieterverfahrens das Gelände rund ums Krankenhaus verkommt. Doch ob ein Arbeitseinsatz seitens der Mitglieder zur Verschönerung und Säuberung der Fläche überhaupt genehmigt wird, steht bisher noch nicht fest.

Die Ideen der Mitglieder der BI sind vielfältig. Auf jeden Fall sind sich alle einig: „Kampflos geben wir nicht auf – auch wenn die Rettung ein Kraftakt wird.“

Am vergangenen Freitag (31. Juli) hat zudem „Die Linke: Kreisverband Steinfurt“ einen offenen Brief an den Landrat Thomas Kubendorff geschickt, in dem sie fordert, dass der Kreis Steinfurt die Kliniken in Borghorst, Emsdetten und Greven übernimmt und gleichzeitig alle Arbeitsplätze erhält.

Die Stadt Emsdetten weist zudem noch darauf hin: Die Geschäftsführung hatte durch Mitarbeiterinformation vom 18. Juli weiterhin schriftlich ausgeschlossen, dass der Krankenhausstandort Emsdetten im jetzt initiierten zweiten Bieterverfahren ebenso zur Übernahme ansteht wie die Standorte in Greven und Borghorst.

Diese Aussage der Geschäftsführung ist durch eine Mail des Generalbevollmächtigten und des Sachwalters revidiert worden. Sachwalter und Generalbevollmächtigter weisen erstmals schriftlich darauf hin, dass auch der Standort Emsdetten übernommen werden könnte, wenn ein Bieter Interesse hat.

Die Hoffnung der BI, dass die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei ihrem Besuch im Kreis Steinfurt am 19. August auch zu diesem Thema Stellung nimmt, hat sich allerdings voraussichtlich zerschlagen. Denn die SPD wies am gestrigen Dienstag in einer Pressemitteilung darauf hin, dass sie den Besuch aufgrund anderer Termine absagen müsse.


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