Ost und West in Balance

Xi-Gye Li kommt am Freitag in den Beat Club Keller. Foto: Timo Bühring

Greven

Greven. Xi-Gye Li wird am Freitag (24. November) mit seiner Gitarre im Beat Club Keller gastieren. Ein Zauberer des Klangs: Schier unbegrenzte gitarristische Fähigkeiten und zwei kulturelle Wurzeln hat der von der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit (GWK) und auf internationalen Wettbewerben ausgezeichnete Gitarrist Xingye Li.

Mit 14 verließ er seine Heimatstadt Shenyang im Norden Chinas, um in Seoul Gitarre zu studieren. Aus Südkorea kam er 2009 zum Studium nach Münster, heute lebt er in Berlin. Selbstverständlich nennt er Bach einen seiner Bezugspunkte und spielt dessen wunderbare Lautensuite mit der bekannten Bourrée.

Für den Jahrhundertgitarristen Segovia schrieb Castelnuovo-Tedesco seine Hommage an Boccherini. Die Sonate gilt als eine der bedeutendsten und technisch anspruchsvollsten Gitarrenkompositionen des 20. Jahrhunderts. Sie ist Xingye Lis Lieblingsstück. Ost und West verbindet Lis Landsmann Tan Dun, chinesische Musik und Flamenco-Elemente balanciert er in „Sieben Sehnsüchte“ aus. Ins Elisabethanische Zeitalter Great Britains geht’s mit Brittens „Nocturnal“ und in die Melancholie, die die Shakespeare-Zeit um 1600 durchdrang.

Das Besondere, neben dem extremen Schwierigkeitsgrad, dieses Stücks: Dowlands „Come, Heavy Sleep“, über das Britten komponiert, kommt erst ganz zum Schluss. Zuvor bäumt sich die Passacaglia in sich steigernder Dramatik gegen die Schwermut auf. Ihre Erlösung findet sie musikalisch in der Melodie des alten Liedes „Komm, schwerer Schlaf“, das „so sanft wie möglich“ erklingen soll. „So bringt uns die zeitgenössische Musik“, sagt Li, „am Ende des Konzerts wieder zurück – in eine reine schöne Zeit.“

Der Eintritt kostet jeweils 15 Euro, (ermäßigt 11 Euro für Beat Club- und GWK-Mitglieder). Karten im Vorverkauf gibt es bei Greven Marketing, Alte Münsterstraße 23, Telefon 02571 / 1300 und beim Beat Club Greven, Bismarckstraße 34, Telefon 02571 / 81303.


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