Kooperationsprojekt mit Pflegediensten angeregt

Ein klares Nein zu einem Bibliotheksgesetz – und ein ebenso klares Angebot zur Zusammenarbeit: Sozialminister Karl-Josef Laumann (re.) bezog in der Diskussion Position. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Er sprach nicht nur wie gewohnt umgehend Tacheles, sondern stieg auch schnell in die fachliche Diskussion ein – ein Angebot zur Zusammenarbeit inklusive: Am gestrigen Dienstag (22. August) hat NRW-Sozialmi­nister Karl-Josef Laumann der Stadtbücherei Ibbenbüren aeinen Besuch abgestattet. 

Den Schwerpunkt der rund einstündigen Informations-Stippvisite bildete die Seniorenbibliothek der Bücherei, ein besonderes Angebot aus Literatur, CDs, Filmen, Spielen und Trainingsprogrammen. Zielgruppen dieses Angebotes sind ältere und älteste Menschen sowie diejenigen, die beruflich oder ehrenamtlich mit ihnen zu tun haben.

Zur Information und Inaugenscheinnahme eingeladen hatte den Minister der Förderkreis Viel-Seitig, Förderverein der Stadtbücherei Ibbenbüren. Gehören Seniorenangebote wie das in Ibbenbüren doch in dieser konzentrierten Form bei Weitem nicht zum Standardrepertoire öffentlicher Büchereien in Nordrhein-Westfalen.

An dem Termin nahmen ebenso Vertreter der Stadt Ibbenbüren, des Ibbenbürener Seniorenbeirates, des Mehrgenerationenhauses, von Altenpflegediensten sowie weiterer Gruppen und Organisationen teil. Während Laumann sich in der Diskussion im Hinblick auf ein etwaiges Bibliotheksgesetz für NRW und dessen Konsequenzen deutlich reserviert zeigte („Das ist nicht vorgesehen. Wir haben andere Prioritäten und benötigen das Geld anderweitig.“), zeigte er sich von den Ansätzen der Seniorenbibliothek recht angetan.

Der Sozialminister regte ein Kooperationsprojekt der Stadtbücherei Ibbenbüren mit Pflegediensten an, um ein auf Pflegebedürftige ausgerichtetes Angebot zu schaffen.

„So etwas gibt es im Land noch nicht“

, machte der Minister deutlich – und bot sich für weitere Schritte in dieser Richtung als Ansprechpartner an. Nicht zuletzt bei anwesenden Vertretern von Pflegediensten stieß diese Offerte Laumanns auf gespitzte Ohren. „Die nötige Zeit dafür wird bei den Diensten nicht das Problem sein“, hieß es seitens der Fachleute. Vielmehr sei die Mobilität der Zielgruppe weit eher eine Herausforderung.


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