(K)ein Sommer im Aaseebad?

Immer beliebt bei jedem Wetter: Das Wellenbecken garantiert dem Aaaseebad – neben Rutsche, Sprungturm und Kletterwand – gute Besucherzahlen, auch wenn der Sommer einmal nicht so gut ausfällt. Foto: Podszun

Ibbenbüren

Ibbenbüren (hp). Wenig Sommer – wenig Badegäste: Die Freibadsaison 2017 geht baden. „Das Freibadwetter ist überschaubar“, bestätigt auch Michael Blumberg, Leiter des Aaseebades in Ibbenbüren. 

Das Aaseebad trifft die miese Saison allerdings nicht so hart wie andere Bäder: „Wir können den schlechten Sommer gut kompensieren, da wir das Freibad und das Hallenbad parallel geöffnet haben“, erklärt Blumberg, und rechnet daher damit, dass die Vorjahreszahl von 196.000 Besuchern wieder erreicht wird.

Das liege auch daran, dass das Ibbenbürener Aaseebad für die Besucher trotz seines Alters weiterhin hochattraktiv sei.

„Die Besucher mögen vor allem das Wellenbad, die Hundert-Meter Rutsche und die Kletterwand“, zählt Blumberg die Ergebnisse einer aktuellen Besucherbefragung auf. „Zwar alt, aber schön“, schätzen die Badegäste das Aaseebad ein, so Blumberg.

Von Februar bis Juli dieses Jahres lief diese Umfrage. Parallel wurde ein „Zukunftsworkshop Bäderlandschaft Ibbenbüren“ durchgeführt, es wurden Schulen, Vereine, Senioren, Menschen mit Behinderung, Rehasportgruppen, Frühschwimmer und viele andere zu ihren Wünschen und Ansprüchen an die beiden Ibbenbürener Bäder, Aaseebad und Holsterkampbad, befragt.

Der Grund hierfür: Beide Bäder sind in die Jahre gekommen. Ersatz muss bald her. „Etwa 25 Jahre beträgt der Lebenszyklus eines Bades“, erklärt Blumberg. Und das Aaseebad ist 35 und das Holsterkampbad sogar bereits 52 Jahre alt.
In weiteren Workshops zum Thema Ibbenbürener Bäderlandschaft werden die Ibbenbürener Familien sowie Kinder und Jugendliche und nicht zuletzt auch die Mitarbeiter der Ibbenbürener Bäder einbezogen. Und auch eine sehr große Gruppe, an die man sicher nicht zuerst denken würde, muss ins Boot geholt werden.

„Das sind die Nichtnutzer der Ibbenbürener Bäder“, erklärt Blumberg. „Denn nur ein Drittel der Ibbenbürener geht schwimmen. Was muss man tun, um die restlichen zwei Drittel anzusprechen?“
In diesem Zusammenhang weist Blumberg auf ein weiteres Problem hin: „Immer weniger Kinder lernen schwimmen. Uns geht eine ganze Zielgruppe verloren.“ Die DLRG hat im Jahr 2009 ermittelt, dass etwa 45 Prozent der Viertklässler gar nicht oder nur sehr unzureichend schwimmen können.

Und wer als Jugendlicher oder Erwachsener nicht schwimmen kann, wird voraussichtlich kein Schwimmbad besuchen.

Wie die Ibbenbürener Bäderlandschaft in Zukunft aussieht, ist noch ungewiss. Sanierung der Bäder oder Neubau; Zusammenlegung beider Bäder an einem Ort oder Erhalt des Holsterkampbades: Es gibt viele Optionen, deren Kosten sich um die 20 Millionen Euro bewegen.

Gegen Ende dieses Jahres beginnt im Rat der Stadt der Entscheidungsprozess, wie die Ibbenbürener Bäderlandschaft fit für die Zukunft gemacht wird. Keine leichte Aufgabe, denn: „Welche Entscheidung die Politik zu diesem Thema auch fällt: Sie wird für die nächsten 25 Jahre getroffen“, erklärt Blumberg.

Aber auch nach der getroffenen Entscheidung werden von der Planung bis Bauabschluss laut Gutachten dann noch rund vier Jahre ins Land ziehen, bis die neue Ibbenbürener Bäderlandschaft steht.

Kletterwand und Sprungturm sind ebenfalls Attraktionen im Ibbenbürener Aaseebad. Foto: Podszun


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