Die Frau der Zahlen

Ibbenbüren

Eine Stellenanzeige in der Zeitung gab den Ausschlag: Anita Stephan bewarb sich bei der Stadt Ibbenbüren. Das war 1973. Am 1. Januar 1974 trat sie ihren Dienst in der Stadtkasse der Stadtverwaltung an. „Das war genau mein Ding“, blickt Stephan, Jahrgang 1952, auf ihre tägliche Tätigkeit zurück.

 

Um genau zu sein: Die Arbeit in der Stadtkasse war so sehr ihr Ding, dass sie gleich dort blieb. Bis zum Ruhestand, in den Anita Stephan jetzt offiziell verabschiedet wurde. „Sie waren eine Kollegin, die das konnte, was sie sich vorgenommen hatte“, brachte Bürgermeister Heinz Steingröver in einer Ehrungsstunde für Anita Stephan die Sache auf den Punkt. Die solcherart mit ehrlichen Komplimenten Bedachte ließ ihrerseits über 40 Jahre Stadtarbeit mit so manchem Augenzwinkern Revue passieren: „Als ich angefangen habe, gab es noch Lochkarten“, erinnert sie sich. „Da hat sich in der Bearbeitung doch viel geändert. Im digitalen Zeitalter ist alles viel einfacher – dafür ist der Arbeitsaufwand heute größer.“

Und das liegt nicht etwa daran, dass es auch im digitalen Zeitalter immer noch Bürger gibt, die ihre Grundsteuer persönlich – und in bar bei der Stadtkasse abliefern. Anita Stephan ist die Frau der Zahlen gewesen. Und das immer wieder gerne. „Es gab in der Stadtkasse jeden Tag etwas Neues“, lächelt sie. Auch immer wieder echte Spüraufgaben. „Einzahlungen ohne Absender oder weitere Angaben kommen täglich vor“, weiß Stephan. „Und sowas zu ermitteln, ist dann immer Detektivarbeit.“


Anzeige