25 Jahre Internationales Ibbenbürener Schnauferl-Treffen

Ibbenbüren

Ibbenbüren ist längst mehr als nur die „heimliche“ Oldtimer-Hauptstadt Deutschlands. Die Szene weiß, was sie an der Stadt am Fuße des Teutoburger Waldes hat. Das 25. Internationale Schnauferl-Treffen wird am Wochenende einmal mehr eine Hochburg für Fans und Fahrer.

 

Bis Sonntag (5. Juli) findet das 25. Internationale Ibbenbürener Schnauferl-Treffen statt. Rattern, Knattern, Tuckern – der Soundtrack purer Automobil-Nostalgie wird dann in Ibbenbüren, im Tecklenburger Land und den Nachbarregionen zu hören sein. Vierzig seltene, historische Automobile aus der Gründerzeit mit Fahrern aus Deutschland, Italien Österreich, Großbritannien, Holland, Belgien und der Schweiz werden zu diesem hochkarätigen Ereignis anreisen.

2015 27 internationales ibbenbuerener schnauferl treffenDas Schnauferl-Treffen gilt international als echtes Dorado für die Fans und Fahrer historischer Automobile. Das Besondere hierbei ist, dass ausschließlich Gefährte teilnehmen, die vor dem Jahr 1919 gebaut wurden. „Über 80 verschiedene Automobilmarken haben sich bislang bei den Schnauferl-Treffen in Ibbenbüren präsentiert“, freut sich Heinz Elfers, der bei der Stadt Ibbenbüren organisatorisch die Federführung des Ereignisses innehat.

Berühmte Marken wie Mercedes, De Dion-Bouton, Stoewer, Cadillac, Delage oder Clément-Bayard machen jedes Jahr dem Internationalen Ibbenbürener Schnauferl-Treffen ihre Aufwartung. Ebenso brillieren Exoten wie Dalgliesh-Gallune, Stellite und Duhanot, von denen es weltweit nur noch einige wenige Exemplare gibt, alljährlich am ersten Juliwochenende in Ibbenbüren. Sogar Unikate sind vertreten. Ihr Anblick ist somit im Wortsinn einmalig.

Das älteste gemeldete Gefährt, ein Peugeot Typ 26 aus dem Jahre 1899 und mithin 116 Jahre alt, beeindruckt hierbei mit der sagenhaften Leistung von 4,5 PS aus 1.200 ccm ebenso wie eine Locomobile aus dem Jahre 1916, mit einem gigantischen 8,6-Liter-Motor, der es auf immerhin schon 82 PS brachte. „Diese und andere liebenswürdige, mitunter asthmatisch tuckernde Schnauferl vermitteln als Zeitzeugen technischer Kultur- und Entwicklungsgeschichte viel von dem Pioniergeist und dem Einfallsreichtum der ersten Automobilkonstrukteure“, zeigt sich Schnauferl-Organisator Elfers zufrieden mit der automobilen Phalanx in Ibbenbüren.

Die vertretenen Wagenmodelle bieten darüber hinaus eine Vielfalt an Formen, Farben und Materialien, wie sie heute nirgendwo mehr anzutreffen ist. Die individuelle Gestaltung dieser Automobile, die von hoher handwerklicher und auch gestalterischer Fähigkeit zeugt, ihre mitunter skurril anmutende Erscheinung – all das fasziniert auch heute noch. Der Höhepunkt des 25. Internationalen Ibbenbürener Schnauferl-Treffens ist am Samstag (4. Juli) von 12 bis 15 Uhr eine große Schnauferl-Parade in der Ibbenbürener Innenstadt. Hier werden die automobilen Raritäten dann aus nächster Nähe zu bewundern sein.

In einer ganz eigenen Liga spielt das Ibbenbürener Nostalgie-Ereignis aber auch noch in anderer Hinsicht: Das Internationale Ibbenbürener Schnauferl-Treffen ist seit dem vergangenen Jahr Bestandteil des Messing-Cups. Hintergrund: Seit geraumer Zeit haben Rallyes, Ausfahrten und andere Oldtimer-Fahrveranstaltungen zugenommen, die in Bezug auf Streckenlänge, Durchschnittsgeschwindigkeiten, Höhenprofil und Prüfungsaufgaben auf die besonderen Bedürfnisse von Automobilen der sogenannten Messing-Ära (bis Baujahr 1918) kaum Rücksicht nehmen. Naturgemäß wurde die Teilnahme für eben diese Fahrzeuge erschwert, und sie waren deshalb immer seltener öffentlich in Aktion zu erleben.

Ibbenbüren als Impulsgeber

Anlässlich einer Veranstaltung in Bayern 2013 wurde im Gespräch von Veranstaltern und Aktiven der Szene die Idee geboren, die Teilnahme von Messing-Automobilen an ausreichend vielen und geeigneten Veranstaltungen zu ermöglichen und zu fördern. Ibbenbüren spielte auch hierbei eine wesentliche Rolle, gehörte es doch zu den Impulsgebern für den Messing-Cup. Konsequenz: Der Allgemeine Schnauferl-Club (ASC) hat noch 2013 einen eigenen Beauftragten für diesen Aspekt berufen sowie einen jährlich ausgeschriebenen und ausgefahrenen ASC-Messing-Cup beschlossen, der dann erstmals 2014 verwirklicht wurde. Die Möglichkeit zur Teilnahme am Messing-Cup richtet sich nach einer Klasseneinteilung der Fédération Internationale des Véhicules Anciens (FIVA). Am Messing-Cup teilnehmen können drei- und vierrädrige Fahrzeuge der Klassen A und B, das heißt bis einschließlich Baujahr 1918.


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