Lengericher Grundwasser mit Nitraten belastet

Harald Gülzow (rechts) in Gespräch mit Brunnennutzer vor Labormobil. Foto: VSR-Gewässerschutz e.V.

Lengerich

Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben festgestellt, die im Rahmen der  Informationsveranstaltungen am 9. August in Lengerich beim Labormobil abgegeben wurden. In jeder siebten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.

Insgesamt wurden bei der Untersuchung das Wasser aus 50 privat genutzter Brunnen aus dem Raum Lengerich, Lienen, Ladbergen, Tecklenburg analysiert. 

Der VSR-Gewässerschutz kritisiert, dass bei den gro­ßen gewerblichen Biogasanlagen im Gegensatz zu den Massentierhaltungen ab 2018 die den Betrieb verlassenden Stickstoffmengen immer noch nicht transparent und kontrollierbar sind. Die nun als Ergänzung zur Düngeverordnung beschlossene Stoffstrombilanz muss nur von landwirtschaftlichen Betrieben zur Überprüfung vorgelegt werden.

Damit können die gewerblichen Biogasanlagen weiterhin ganz legal zu einer erheblichen Belastung des Grundwassers beitragen. Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden bei der Untersuchungen 197 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Lienen.

Weitere mit Nitraten stark verschmutzten Brunnen stellten die Umweltschützer auch in Wechte mit 142 Milligramm pro Liter (mg/l) und in Niedermark mit 120 mg/l fest. Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders wichtig ist außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt wird. Es besteht die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt, was zu einem Fischsterben führen kann.

Beim Bewässern mit nitratbelastetem Grundwasser muss man bei der Düngung bedenken, dass es durch das Gießwasser zu einer zusätzlichen Nitratzufuhr kommt. Nur wenn man diese in seine Berechnung mit wie viel Stickstoff die angebauten Pflanzen gedüngt werden müssen einbezieht, kann eine unnötige Nitratanreicherung verhindert werden.


Bürger, die wissen möchten, ob sie auch von der hohen Nitratbelastung betroffen sind, können dem Verein auch eine Wasserprobe mit der Post zusenden.

Informationen dazu erhält man auf der Homepage www.VSR-Gewässerschutz.de oder per e.Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


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