„Krisen gehören zum Leben“

Lengerich

Lengerich. An insgesamt 37 Beratungsstellen im Bistum Münster bietet die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) Ratsuchenden fachliche Unterstützung in schwierigen Lebensphasen. Seit April gibt es nun auch in Lengerich eine Beratungsstelle in der Bahnhofstraße 88a, die jeden Mittwoch von 9 bis 17 Uhr besetzt ist.

 

(BeLa) Das kostenlose Angebot richtet sich an Menschen, die Unterstützung bei der Bewältigung von Ehe-, Partnerschafts- und Familienproblemen sowie in persönlichen Konflikten und Lebenskrisen suchen. Die EFL-Beratungsstelle bietet Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppengespräche sowie mehrtägige Seminare an. Die Beratung ist für jeden zugänglich, unabhängig von Alter, Konfession und Familienstand. „Unsere Stellen sind offen für alle Menschen, die in persönlichen, partnerschaftlichen und familiären Anliegen in die Krise geraten sind“, erklärt Sozialpädagogin Marion Klinkenbusch-Gierlich. „Wir begleiten Einzelpersonen, Paare und Familien in ihrer jeweiligen Lebenssituation“, so die systemische Familientherapeutin weiter. Als systemische Beraterin schaut sie auch auf die soziale Vernetztheit, auf Regeln, Rollen und Interaktionsmuster des Einzelnen und seines Systems, sprich seines Lebensumfelds. Dass die Gespräche vertraulich sind, ist selbstverständlich, da Marion Klinkenbusch-Gierlich der Schweigepflicht unterliegt.

Ein Einzelgespräch dauert etwa 60 Minuten, eine Paarberatung 90 Minuten. Die Gespräche sollen auch helfen, vergangene Lebensfreude zurückzugewinnen. „Dabei ist der Klient der Bestimmer – ich bin der Begleiter“, erklärt die Sozialpädagogin ihre Arbeit.

Die neue Beratungsstelle in Lengerich wurde soweit gut angenommen. Bislang kommen 12 Klienten zur Beratungsstelle in der Bahnhofstraße. „Das ist ein guter Anfang, und ich hoffe, es werden noch mehr“, ist Marion Klinkenbusch-Gierlich optimistisch. Im Schnitt suchen ihre Klienten die Beratungsstelle alle drei bis vier Wochen auf – je nach Notlage auch häufiger.

Die Einzel- oder Lebensberatung ist ein Angebot für Einzelpersonen. In der Regel gibt es entweder einen aktuellen als krisenhaft erlebten Anlass oder das Bedürfnis, ein grundlegendes Lebensthema anzugehen, das einen schon länger beschäftigt. Ein umfassender Beratungsprozess dauert meis­tens fünf bis zehn Sitzungen.

Die Paarberatung ist in vier Bereiche aufgeteilt:

• In Aufbau und Stärkung gerade junger Partnerschaften mit Kommunikationsdefiziten.
• Paare in Konfliktsituationen. Das können Probleme mit dem Job sein oder bei Krankheiten, womit sich der Partner überfordert fühlt, Kommunikationsschwierigkeiten oder wenn aus Paaren plötzlich Eltern werden.
• Die Ambivalenzberatung ist für Paare, die ihre Partnerschaft infrage stellen.
• Begleitung bei Trennung und Scheidung.

Im Falle einer Trennung ist es die Aufgabe des Paares, sich als Paar voneinander zu verabschieden. Vielleicht ist es dem Paar möglich, differenziert auf seine Beziehung zu schauen und sehen zu können, was das Gute und was das Schwierige in der Beziehung war. Zur Bewältigung der persönlichen Krise gibt die Sozialpädagogin ihren Klienten Hilfestellung. Ist die Trennung persönlich bewältigt, kann die Kooperation als Eltern zum Wohle der Kinder besser gelingen.

Hier gibt die Sozialpädagogin ihren Klienten Hilfestellung, persönliche Krisen zu bewältigen, damit die Trennung möglichst so gestaltet wird, dass nicht alles verloren geht, was früher einmal wichtig war und man sich so als „Paar“ verabschieden kann.

Als Einrichtung des Bistums Münster werden die Beratungsstellen überwiegend aus kirchlichen Mitteln finanziert. Das Land sowie die Kreise und Städte geben einen Zuschuss. Darüber hinaus ist die Beratungsarbeit auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Sie finden die Beratungsstelle „ehefamilieleben“ in Lengerich in der Bahnhofstraße 88a. Termine können unter der Rufnummer 05481 / 9020880 vereinbart werden.


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