Und wie geht‘s weiter mit Europa?

Jochen Pöttgen, Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in BonnFoto: europe direct Informations- zentrum Steinfurt

Rheine

Rheine. Der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker skizzierte am 13. September vor dem Europäischen Parlament Maßnahmen für die Zukunft Europas. Er forderte ein Europa, das die Menschen schützt, stärkt und verteidigt.

Entscheidungen für die Zukunft Europas könne man aber nicht diktieren, sie müssten vielmehr auf einer demokratischen Debatte und auf einen breiten Konsens fußen. Die Europa-Union Deutschland – Kreisverband Steinfurt bietet ganz aktuell am Dienstag (26. September) um 18.30 Uhr in den Räumen der Stadtsparkasse Rheine die Möglichkeit, die Inhalte dieser Rede zur Lage der Union zu diskutieren.

Jochen Pöttgen, der Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn, wird die Junckerschen Vorschläge erläutern und sich kritischen Fragen dazu stellen. Vortrag und Diskussion sind für jederman zugänglich. Aufgrund begrenzter Raumkapazitäten ist jedoch eine Anmeldung unter der Nummer 02551 / 69-2776 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich.

Selten gab es in den letzten Jahren so viele Unwägbarkeiten.

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die 2008 in den Vereinigten Staaten begann, hat Europa fast bis in seine Grundfesten erschüttert. Der aufkeimende Nationalismus in den Mitgliedsstaaten der EU, die Entscheidung Großbritanniens für den BREXIT, die Gefahr eines in die Autokratie abdriftenden Polens, ein unberechenbarer Präsident im Weißen Haus, eine aus den Fugen geratene Türkei, ungelöste Fragen zu den weltweiten Flüchtlingsströmen und die immer noch zu hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa stellen die Europäische Union vor große Herausforderungen.

Im vergangenen März stieß Juncker mit seinem Weißbuch zur Zukunft Europas eine breite Diskussion über die Perspektiven der EU an. Jetzt zog er ein Fazit der europaweit geführten Diskussion und forderte ein Europa, das von den Grundprinzipien Freiheit, Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit ausgeht. Für die Freiheit, die eigene Meinung zu sagen, als Bürger und Journalist, müsse man immer wieder kämpfen. Und in der Union der Gleichen könne es keine Verbraucher zweiter Klasse geben. Und die Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union sei keine Option, sondern eine Pflicht.

Jochen Pöttgen, der über Erfahrungen in der internationalen Diplomatie verfügt, studierte Politikwissenschaften mit Spezialisierung im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität in Florenz. Er spricht fließend Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Als Vertreter der EU-Kommission in Deutschland wird er in seinem Vortrag das von Juncker entworfene Zukunftsszenario erläutern und sich den Fragen aus dem Pub­likum stellen.

Anlass für diesen Vortrag ist das 70-jährige Jubiläum der Europa-Union Deutschland – Kreisverband Steinfurt. Europainteressierte Bürger sind zu diesem Vortrag herzlich eingeladen.


Anzeige