Zehnte Nacht der Museen

Rheine

Rheine (isr). Matthias Claudius schrieb einst in seinem „Abendlied“: „Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar...“

 

– und eben diese Zeilen sind das Motto der zehnten Nacht der Museen am Samstag (1. August) von 19 bis 24 Uhr. Zum Jubiläum öffnen die bekannten Häuser, aber auch spannende Neuheiten bereichern das umfangreiche Programm.

Zu den bewährten Ausstellungsorten gehören das Falkenhof-Museum, in dem Heinz Schulte einen Rückblick auf die vergangenen Veranstaltungen in Form eines Filmes gewährt, das Kloster Schloss Bentlage, das Basilika-Archiv, das Eisenbahn-Museum, das Apothekenmuseum oder auch das Textilmuseum, das Salzsiedehaus und das Josef Winckler-Haus. Aber auch das Imkerei-Museum am Heimathaus Hovesaat sowie in Elte die Fachwerkhofanlage Pöpping, die Ludgeruskirche und erstmals auch die Fendesack-Scheune laden ein. Dazu kommt eine spannende neue Geschichte: die „Galerie Innenstadt“. Im Zuge dieses Einfalls werden Schaufenster be- und wiederbelebt.

Am Markt 12 erzählt der „Photohistorische Arbeitskreis“ unter anderem die Geschichte eines Soldaten, der 1915 gefallen ist und deren Beisetzung man nun beiwohnte. Zu sehen sind sogar eine Schatulle, ein Rosenkranz und eine Pfeife, die man bei ihm gefunden hat sowie Bilder von seiner Beisetzung.

2015 31 willi ahlmer bauwagen„Mobile Galerie“

Als „mobile Galerie“  bezeichnet Willi Ahlmers seinen Bauwagen auf dem Thie. Hier kann man sich einen Überblick über eine Auswahl seiner spannenden Bilder verschaffen. Des Weiteren wird die „Innenstadt-Galerie“ bereichert durch die Galerie „Rheine Kunst“ in der Poststraße, in der sechs Maler und ein Goldschmied ihre Arbeiten zeigen. Spektrum 88 ist in der Mall (ehemalige Leitstelle Klimaschutz) zu finden und schafft dort eine interessante „Atelieratmosphäre“.

„Urban Art“ mit Graffiti-Mobil und mehr

„Urban Art“ heißt das Motto der „Stadtbesetzung“ der etwas anderen Art, der sich Schüler von sechs Rheiner Schulen im vergangenen Jahr gewidmet haben. Ihre Projekte, die in einem weiteren Schaufenster Rheines zu sehen sind, aber auch das Graffiti-Mobil der begleitenden Künstlerin Nicola Dicke, das Lichtinszenierungen darbietet, bereichern diesmal ebenfalls die Nacht der Museen. Stefan Brand alias „Brandstifter“ hat Zettel vom Boden aufgelesen und daraus eine Asphaltbibliothek hergestellt – zu sehen in einer Infovitrine am Bahnhof.

„Raumkunst“ lautet dagegen das Thema des Innenarchitekten Christoph Strotmann, der in einem ungenutzten Raum der Innenstadt mit Licht und Volumenkörper Interesse wecken möchte. Diese Ausstellung ist sogar bis zum 8. August zu sehen. Hermann Willers präsentiert botanische Portraits verblühter Blumen – auch ihn finden Sie, wenn Sie den Graffitis mit der „Nr. 10“ folgen, die jeweils vor den Veranstaltungsorten zu sehen sind. Übrigens: Das Apothekenmuseum von Stefan Planckermann ist nach dem Brand auch pünktlich zur Nacht der Museen wieder zugänglich. Jede halbe Stunde öffnen sich die Türen für maximal 30 Personen; der Zugang erfolgt mit Karten und wird von städtischen Angestellten geregelt. Hoftypische Genüsse versüßen Ihnen die Nacht der Museen auf der Fachwerkhofanlage Pöpping und im Falkenhof-Museum erinnert ein Schauspiel im Treppenturm um 19, 20.30 und um 22 Uhr noch einmal an die Ära der Familie von Morrien.

Picknick am Kloster

Druckfrisch präsentiert sich die Druckvereinigung Bentlage, die die Türen ihrer Werkstätten öffnet und praktische Einblicke in die Kunst der Druckgrafik gewährt. Highlight ist das AV-Picknick: Im Bereich zwischen Scheune und dem Bauernhaus erscheinen ausgeklügelte Lichtinstallationen. Museumsnachtwanderer sind eingeladen, ihre Picknickkörbe für eine Kunstgenuss-Pause auszupacken. Zu späterer Stunde dann wird die Lichtkunst zur Bühne für Denis Jones, der eine spannende Mischung aus live Folk- und Elektromusik präsentiert. Zusätzlich gibt es Führungen um 20.30 Uhr und um 21.30 Uhr (Geheimrat von Piton) sowie öffentliche Führungen um 19 und 22.30 Uhr.

Eintritt und Ortswechsel

In der Zeit von 19 bis 24 Uhr sind Eintritt und Führungen kos­tenlos. In dieser Zeit gibt es auch einen Pendelbus, der Elte, Bentlage, Hengemühle und Innenstadt miteinander verbindet.


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