Terror: Von Schirach-Schauspiel in der Stadthalle

Das Publikum entscheidet über den Ausgang der Gerichtsverhandlung. Foto: Bernd Boehner

Rheine

Rheine. Mit „Terror“ hat der vielfache Bestsellerautor Ferdinand von Schirach, dessen Werke inzwischen in über 35 Ländern verschlungen werden und dessen Roman „Der Fall Collini“ in einigen Bundesländern sogar zum Abiturstoff gehört, einen Bühnenbestseller geschrieben.

Allein in Deutschland wurde das Stück bereits an 65 Theatern gespielt, aber auch in Österreich, der Schweiz, Dänemark, Slowenien, Ungarn und sogar in Israel und Venezuela hat der Theater-Thriller durchschlagenden Erfolg.

Das liegt natürlich vor allem daran, dass von Schirach auch in seinem ersten Theaterstück den in seinen Erzählungen, Romanen und Essays verhandelten Themen treu bleibt. In „Terror“ nutzt er dazu einen cleveren Trick und konfrontiert die Zuschauer direkt mit dem brisanten Dilemma: Sind Recht und Gerechtigkeit dasselbe?

Anhand eines fiktiven, aber auf der Bühne sehr realistisch verhandelten Falls stellt er dem Publikum die Frage, ob ein Mensch vorsätzlich töten darf, um andere Menschen zu retten. Welche Gründe oder welche Notlagen rechtfertigen es, das Leben unschuldiger Menschen zu opfern? Darf man zum Beispiel ein von Terroristen gekapertes und als Waffe eingesetztes Flugzeug mit unschuldigen Passagieren an Bord abschießen, um schlimmeres Leid zu verhindern? In einer Welt nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 lässt sich diese Art von Problemstellung wohl nicht mehr so einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten.

Und so muss auch das Thea­terpublikum jeden Abend neu entscheiden, ob es den Angeklagten für schuldig oder nicht schuldig hält. Das Abstimmungsergebnis bestimmt, welches Urteil und welche Urteilsbegründung der vorsitzende Richter – alias „Rote Rosen“-Star Johannes Brandrup – verkünden wird.

Am kommenden Mittwoch (11. Oktober) stellt sich in der Stadthalle Rheine erneut die Frage: „Wie würden Sie entscheiden?“.

Eintrittskarten gibt es in der Stadthalle Rheine, in der Stadtbibliothek oder auch beim Kulturservice.


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