Diebesbande gefasst: Zirka 40 Einbrüche im Kreis und im Emsland begangen

Das Diebesgut besteht hauptsächlich aus Geld, Schmuck, Uhren und Kameras. Kriminalhauptkommissar Peter Pilch freut sich über den Ermittlungserfolg. Foto: Schulte Renger

Überregional

Kreis Steinfurt (isr). Mittwoch (24. Februar) gelang der Polizei im Kreis Steinfurt ein großer Coup:

 

Sie schnappte drei Männer, die wohl regional und überregional – so der Stand der Emittlungen – rund 40 Wohnungseinbrüche seit Anfang Januar begangen haben. Sie stahlen hauptsächlich Bares, Schmuck, Uhren und hochwertige Kameras im Wert von rund 100.000 Euro.

2016 09 m diebesgut uebersicht Diese Gegenstände stammen wohl aus den Einbrüchen und wurden im Auto und in den beiden Wohnungen der drei Verdächtigen sichergestellt. Foto: Schulte Renger

„Drei Personen wurden vorläufig festgenommen und befinden sich jetzt, getrennt voneinander, in Untersuchungshaft“, so Dienststellenleiter Uwe Stork. Bei den Dieben handelt es sich um einen arbeitslosen 40-Jährigen mit Duldung, der 1991 als Asylbewerber aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen ist und seit fünf Jahren mit Frau und Kindern in Rheine wohnt, sowie zwei 30-jährige Albaner, die im Dezember als Touristen einreisten - wohl gezielt, um Einbrüche zu begehen. Am Mittwoch brachen sie in Recke ein und wurden danach in Rheine geschnappt. Im Auto befand sich noch das Diebesgut.

„Unsere Ermittlungskommission hat Mitte Januar den Betrieb aufgenommen“, so Kriminalhauptkommissar Peter Pilch, Leiter der Kommission.

„Wie Puzzlesteine haben wir die zahlreichen Hinweise von aufmerksamen Bürgern zusammengesetzt, die seit Anfang Januar bei uns eingegangen sind“, erzählt Pilch. Demnach sei an den Tatorten der rund 40 Einbrüche, die die Polizei den Tätern bisher zuschreibt, stets ein blauer BMW gesichtet worden. Mit diesem sind die drei Männer durch Siedlungen gefahren und haben sich nach geeigneten Häusern umgesehen, in die sie immer am späten Nachmittag oder frühen Abend eingebrochen sind. „Die Sonnenblende des Wagens war immer heruntergeklappt – diesen Hinweis haben wir häufiger erhalten. Daher auch der interne Name der Ermittlungseinheit: Blende“, so Pilch weiter.

2016 09 m tatwerkzeug Mehr brauchten die Diebe nicht, um einzubrechen. Foto: Schulte Renger

Eingebrochen wurde nahezu im gesamten Kreis Steinfurt und im Emsland. Daher waren auch Ermittler aus Lingen an den Untersuchungen beteiligt. Die betroffenen Häuser und Wohnungen lagen unter anderem in Saerbeck, Emsdetten, Recke, Neuenkirchen, Lengerich, Ibbenbüren, Hopsten, Hörstel, Salzbergen, Dreierwalde, Spelle, Beesten und Riesenbeck, aber niemals in Rheine, wo auch die beiden Albaner bei einem anderen Albaner untergekommen waren. Personen wurden bei den Einbrüchen nicht verletzt. „Eventuell kommen noch Delikte hinzu – das können wir derzeit noch nicht genau sagen“, so Pilch.

Eigentlich hatten die Ermittler die Bande schon früher hochgehen lassen wollen, doch die beiden Albaner reisten am 25. Januar aus Deutschland aus und kamen erst am 14. Februar wieder zurück nach Rheine. In dieser Zeit gab es auch keine Einbrüche – zuvor und danach jedoch stets mindestens einen pro Tag. „Dass zwischen dem 25. Januar und das 14. Februar Diebesgut aus Deutschland hinausgeschafft worden ist, muss jetzt noch bewiesen werden“, weist Pilch auf die Tatsache hin, das noch viel Arbeit vor den Ermittlern liegt.

Betonen möchte die Polizei in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit technischer Maßnahmen, die Sie anwenden können, um Ihr Haus sicherer zu machen. Dazu beraten sowohl Polizei als auch Fachgeschäfte. Zur Sicherheit trügen aber auch – wie gerade dieser Fall zeige – ein aufmerksames Umfeld beziehungsweise eine intakte Nachbarschaft bei.


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