Meckern über relativen Armutsbericht ist absoluter Quatsch

Überregional

„15,4 Prozent der Deutschen sind einkommensarm; unter Kindern und Jugendlichen sogar 19 Prozent“:

 

Kaum war er veröffentlicht, der jährliche Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, da krakeelten die üblichen Experten ihren jährlich gleichen Schwachsinn raus: Der Paritätische messe ja nur die „relative Armut“, denn als einkommensarm werde jeder gezählt, der mit seinem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liege. Somit gäbe es in Deutschland sogar dann noch Arme, wenn hier ausschließlich Milliardäre lebten. Folglich tauge der Armutsbericht nichts und die Leute vom Paritätischen seien „Stümper auf dem Gebiet der Statistik“, ließ zum Beispiel der schlaue Ökonom und Wirtschaftsstatistiker Prof. Dr. Krämer von der TU Dortmund die Zuhörer über das WDR-Radio wissen.

Herrgott, Herr Professor: Jedem Idioten ist klar, dass man mit 60 Prozent des mittleren Einkommens (etwa 900 Euro für einen Single, nach Abzug der Miete etc.) nicht verhungern muss und auch nicht nackt und obdachlos durch Deutschlands Winternächte irrt – denn in diesem Fall wäre man ja „absolut“ arm. Dem Paritätischen geht es aber um die „relative“ Armut, die immer weiter zunimmt und die damit verbundene Ungerechtigkeit. Damit auch Sie kapieren, was der Paritätische damit meint: Stellen Sie sich vor, jeder Professor an Ihrer Uni bekommt Jahr für Jahr 5 Prozent mehr Geld – nur für Sie gibt‘s immer nur 1 Prozent. Ihr Gehalt reicht selbst dann noch locker zum Leben, oder? Dass Sie das trotzdem ziemlich bald ziemlich scheiße finden würden, darauf wettet ein Jahres-Professoren-Einstiegsgehalt (72.000 Euro).

Ihr Barsken Bähnd


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