„Lebenshelfer“ am Augustinianum

32 Schüler wollen sich in dem Projekt aktiv einbringen. Foto: privat

Greven

Greven. Das Gymnasium und die Lebenshilfe Kreis Steinfurt e.V. haben sich zusammengetan, und nun gibt es sie: die Lebenshelfer. Seit Beginn des Schuljahres 2018/19 treffen sich regelmäßig 32 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, um sich aktiv mit den Themen Behinderung, Inklusion und Teilhabe auseinanderzusetzen, um dann Kinder und Jugendliche mit Behinderung in ihrer Freizeit zu begleiten.

Julia Al-Sibai, Projektbegleiterin und Lehrerin am Gymnasium, stellt fest: „Wir Organisatoren wussten, dass wir eine große Zahl von sehr engagierten Jugendlichen haben, was wir jedes Jahr an den vielen Bewerbungen für das Amt des Schülerpaten erkennen können.

Dass sich dann 32 Schüler für die Ausbildung zum ‚Lebenshelfer‘ bewerben würden, hat uns vom Arbeitskreis Soziales Lernen – Julia Al-Sibai, Svenja Gehm, Andreas Henke und Susanne Willer – dennoch überrascht und erfreut.“ Susanne Willer, ebenfalls als Lehrerin des Gymnasiums mit im Projekt aktiv, ergänzt: „In diesem Projekt können die Jugendlichen soziales Lernen auf einer ganz anderen Ebene erfahren als im Schulalltag. Im nächsten Schritt geht es darum, das erlernte theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen.“ 

Nicht erst an dieser Stelle kommen Jana Oetker und Nicole Menke, Sozialpädagoginnen der Lebenshilfe ins Spiel. Sie waren von Beginn an ins Projekt involviert. Zunächst haben sie den Lebenshelfern in den vergangenen Wochen Themen wie Erste Hilfe, Datenschutz, Inklusion, Teilhabe und so weiter theoretisch nähergebracht.

Nun geht es darum, gemeinsam interessante praktische Einsatzmöglichkeiten zu finden. „Unsere Samstagsgruppe braucht zum Beispiel gerade dringend begeisterte neue Begleiter, die mit den Teilnehmern kochen, backen und auch mal ins Kino gehen“, freut sich Jana Oetker schon auf die baldige Verstärkung. Zwei ballsportbegeisterte Lebenshelfer freuen sich hingegen schon darauf, ein Fußballprojekt für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu initiieren.

Im Familien unterstützenden Dienst (FuD) warten ebenfalls spannende Einsätze auf die motivierten Lebenshelfer: Samstag ein Stadtbummel mit einer jungen Rolli-Fahrerin oder dienstags nachmittags ein Spielplatzbesuch mit einem Kind mit Down Syndrom – Nicole Menke bringt in diesem Bereich die Schülerinnen und Schüler mit den passenden Nutzern zusammen.

Während ihrer zukünftigen praktischen Einsätze können die Jugendlichen auf eine zuverlässige Anleitung und Begleitung sowohl durch die Schule als auch die Lebenshilfe vertrauen. Unterstützt wird das Lebenshelfer-Projekt durch Schulleitung und Kollegium des Augustinianum sowie den Vorstand und Aufsichtsrat der Lebenshilfe, Dr. Klaus Gellenbeck. Schulleiter Dr. Krobisch sieht das Projekt im Kontext des sozialen Lernprogramms am Gymnasium. „Soziale Verantwortung und individuellen Engagement für Menschen mit Behinderung wirken zurück auf die persönliche Entwicklung der Schüler und das Schulklima. Die 32 Schüler sind alle neben ihrem normalen Schulpensum freiwillig in diesem Projekt dabei! „

Dr. Klaus Gellenbeck vom Aufsichtsrat der Lebenshilfe sowie Vorständin Nora Linden können das nur bestätigen. Darüber hinaus profitieren die Menschen mit Behinderung von motivierten jungen Menschen, die sie in ihrer Freizeit unterstützen und so die Möglichkeiten der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft erweitern.