„Eine starke Sache“

Münsters Bischof Dr. Felix Genn besuchte am Samstagmorgen die Jugendlichen der Grevener Pfarrei St. Martinus bei ihrer 72-Stunden-Aktion an der Ems. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

Greven

Greven (pbm/gun). „Die komplette Kuhle habt ihr per Hand ausgegraben?“ Müns­ters Bischof Dr. Felix Genn staunte am 25. Mai frühmorgens nicht schlecht, als er am fast fertigen Chill-Platz in Greven vorbeischaute. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion hatten Jugendliche und junge Erwachsene aus der Pfarrei St. Martinus angepackt und nahe der Ems eine neue Rückzugsmöglichkeit für sich und andere Jugendliche geschaffen.

Damit beteiligten sie sich an der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) initiierten Sozialaktion „Uns schickt der Himmel“, die im Bistum Münster unter der Schirmherrschaft des Bischofs gemeinsam vom BDKJ-Diözesanverband und der Abteilung Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene getragen wurde. 

Um schon am Samstagabend fertig zu sein, legten die Grevener gleich am Freitagmorgen kräftig los. Lukas Bers­termann, Frieda Eckert und die anderen schnappten sich Schaufeln und schon flog die erste Erde... Insgesamt 24 Jugendliche und junge Erwachsene aus der Messdienerschaft und dem Team der Jugendkirche „Marys“ machten sich an die Arbeit. Die meisten hatten sich dafür von der Schule beurlauben lassen. Wer erst später Zeit hatte, kein Problem, Ablösung war bei der körperlichen Arbeit immer gern gesehen: „Das ging schon ordentlich in die Arme“, gestand der 17-jährige Lukas Berstermann. Aber alles Klagen über Muskelkater nützte nichts...

Die Idee zu dem Chill-Platz hatte Kaplan Ralf Meyer, der selbstverständlich nicht nur die Oberaufsicht hatte, sondern ebenfalls zum Spaten griff, gemeinsam mit dem Sachausschuss Jugend der Pfarrei sowie dem Jugendamt der Stadt Greven. Die politische Kommune stellte dazu nicht nur die Fläche zur Verfügung, auch gab es einen finanziellen Zuschuss, beispielsweise für den Kauf des Rollrasens, den die Jugendlichen am Samstagnachmittag verlegten.

Neben dem körperlichen Einsatz setzten die Grevener einen inhaltlichen Schwerpunkt, in dem sie zwei Gottesdienste gestalteten. Sowohl am Samstagabend als auch am Sonntag im Hochamt stellten sie ihr Projekt und die Aktion der übrigen Gemeinde vor.

Unterstützung für die 72-Stunden-Aktion gab es von vielen Grevener Geschäftsleuten, Unternehmen und Privatpersonen. Grillfleisch wurde gesponsert, eine Apotheke versorgte die Jugendlichen mit Traubenzucker und die örtliche Imbissbude lieferte kostenlos Pommes-Currywurst.

Bischof Genn lobte das Engagement der Jugendlichen in Greven, aber auch in den vielen anderen Pfarreien des Bistums: „Ich halte das für eine starke Aktion, weil so deutlich wird, dass Jugendliche nicht, wie man manchmal vermuten könnte, nur auf dem Ego-Trip sind, sondern sie sich für gute Sachen begeistern lassen, die der Allgemeinheit dienen.“ Die Aktion zeige außerdem, dass die Kirche nicht nur im Bereich der Frömmigkeit unterwegs sei, sondern auch im Handeln für andere.

Begleitet wurde Bischof Genn in Greven von der Geistlichen Leiterin des Diözesanverbandes, Susanne Deusch, dem BDKJ-Bundesvorsitzenden Thomas Andonie und Frank Rauhaus aus der Abteilung Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene.