Türöffner zu mehr Eigenständigkeit

Greven

Greven / Emsdetten. Die Bartpflege ist ihm besonders wichtig. „Die Rasur bekomme ich allein nicht so gut hin“, sagt Christian Kiwitt.

 

Zweimal die Woche bekommt der 37-Jährige Unterstützung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ambulanten Pflegedienstes im Caritasverband Emsdetten-Greven.

In diesen Tagen bezieht Chris­tian Kiwitt seine erste eigene Mietwohnung in der Hausgemeinschaft für Menschen mit Behinderungen des Caritasverbandes an der Delpstraße in Emsdetten. Möglich wird dieser Schritt nur, weil die Caritas-Fachbereiche Hilfen für Menschen mit Behinderungen und die ambulante Pflege Hand in Hand zusammenarbeiten. Was viele nicht wissen: Der ambulante Pflegedienst steht nicht allein alten und kranken Menschen zur Verfügung. Er versorgt in Emsdetten, Greven und Umgebung auch zahlreiche Menschen mit Behinderungen.

Sie leben in ambulant betreuten Wohngruppen oder in eingestreuten ambulant betreuten Wohnungen des Caritasverbandes in Greven, Emsdetten und Umgebung und nutzen die ambulante Pflege als Türöffner zu mehr Eigenständigkeit.

Aus dem Elternhaus war Chris­tian Kiwitt zunächst in eine Wohngruppe des Grotthoff-Dahlmann-Stiftes in Emsdetten gezogen, wo er eine sehr intensive Betreuung erfahren hat. Von dort wechselte er in eine Zweier-WG der Hausgemeinschaft an der Delpstraße. In diesen Tagen zieht er in eine Einzelwohnung der Hausgemeinschaft. Tagsüber arbeitet der junge Mann in der Emsdettener Niederlassung der Langenhorster Werkstätten. Nach Feierabend kümmert er sich um alles, was zum Alltag gehört.

Unterstützung bekommt Chris­tian Kiwitt dabei von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern  aus dem Fachbereich Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Einer von ihnen ist Ludwig Fiebiger. Der Heilerziehungspfleger steht den Bewohnerinnen und Bewohnern der Hausgemeinschaft in allen Belangen des Alltags zur Seite. „Ich gebe Anleitung beim Putzen, Aufräumen, führe Gespräche und berate die Bewohnerinnen und Bewohner“, zählt er auf.

„Noch vor 20 Jahren war es undenkbar, dass Menschen mit einer geistigen Behinderung und einem Pflegebedarf woanders als in einer stationären Pflegeeinrichtung leben“, schaut Kathrin Bäumer zurück. Und die räumlichen Gegebenheiten müssen stimmen. „Sie sollten möglichst barrierefrei sein. Außerdem sollte eine kontinuierliche Ansprache für die Personen gewährleistet sein“, erläutert Jenny Kamp, stellvertretende Pflegedienstleistung und stellvertretende Fachbereichsleitung der ambulanten Pflege.

Informationen zu den ambulanten Angeboten für Menschen mit Behinderungen in Emsdetten, Greven und Umgebung gibt es bei Kathrin Bäumer, Telefon 02572 / 157-33, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.