Mit Eule Huhu durch den Wald spazieren

Das Therapeuten-Team des integrativen Sonnenschein-Kindergartens hat in interdisziplinärer Zusammenarbeit das Wald-Projekt entwickelt: Birgit Schröder, Stefan Egelkamp und Monika Sandherm (v.l.). Foto: privat

Ibbenbüren

Recke-Espel. Nanu, was gibt es denn hier zu sehen? Igel verstecken sich hinter einem Baumstumpf, aus Höhlen lugen Schnecken hervor und in den Kronen tummeln sich Vögel und Eichhörnchen.

Der Mehrzweckraum des Sonnenschein-Kindergartens hat sich in den letzten Wochen mit einer großen Vielfalt an Materialien in eine bunte Spielwelt zum Thema „Wald“ verwandelt. 23 Kinder mit besonderem Förderbedarf haben unter Anleitung der Therapeuten Birgit Schröder, Monika Sandherm und Stefan Egelkamp daran mitgewirkt. In den Therapiestunden wurde fleißig gebastelt und gemalt.

Aus großen Kartons entstanden Bäume mit Ästen und Höhlen als Lebensraum für (Plüsch-) Igel, Schnecken oder Vögel. Ein Baumhaus bietet Unterschlupfmöglichkeiten für mehrere Kinder.

Die kleinen Bastler haben Farben angemischt, Kartons bunt angestrichen oder aus Papierknäueln Baumkronen geformt. Sie mussten dabei mitunter beide Hände benutzen, was manchen Kindern schwerfalle, erklärt Monika Sandherm. Aus gesammelten Zweigen entstanden Nester, in denen die Tiere Eier ablegen und sich wohlfühlen konnten. Im Hintergrund ist Vogelgezwitscher zu hören, Wasser plätschert, ab und zu klopft ein Specht. In Hohlräumen sind Nüsse, Eier oder Tannenzapfen zu ertas­ten.

Mittendrin im Spielwald ist viel Platz für die Kinder, um nach Herzenslust ihren Bewegungsdrang ausleben zu können. „In diesem Jahr konzentrieren wir uns auf Krabbeln, Kriechen und Klettern“, erläutert Birgit Schröder. Das Projekt verbindet ganzheitlich die Entwicklung von Motorik, Wahrnehmung, Sprache und Denken. Impulsgeber sind die Kinder.
Soziale Kommunikation und Erweiterung des Wortschatzes sind Aufgabe der Sprachtherapeutin Birgit Schröder, Ergotherapeutin Monika Sandherm und Krankengymnast Stefan Egelkamp schulen sensorische und motorische Kompetenzen. Bei Rollenspielen werden die Kinder von Eule Huhu begleitet, Puzzles mit Baum- und Blattbildern oder Tieren sowie Bilderbücher geben viele Anregungen zur Beschäftigung. „Vor allem Stadtkinder lernen heute kaum noch richtigen Wald kennen“, bedauert Stefan Egelkamp. Dies sei jedoch wichtig, um Koordinationsfähigkeiten zu trainieren und Erfahrungen zu sammeln. Deshalb gehen die Therapeuten mit den Kindern auch in den großen Garten, um Natur hautnah zu erleben.

Beim gemeinsamen Frühlingsfest des Sonnenschein-Kindergartens und der Don-Bosco-Schule am Sonntag (5. Mai) an der Schulstraße 29 in Recke-Espel haben alle Besucher von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren und einzutauchen in die Welt von Igel, Eichhörnchen und Eule Huhu.