Hörstel / Hopsten / Ibbenbüren / Recke (hp). Wenn alles gut läuft, dann verfügen spätestens zum Ende des Jahres 2022 rund 2.900 Haushalte, 100 Gewerbebetriebe und 19 Schulen in den Außenbereichen Hörstels, Hopstens, Ibbenbürens und Reckes über einen Glasfaseranschluss und damit über einen Breitbandzugang ins Internet.
Möglich wird dies durch den von Land und Bund geförderten Glasfaserausbau in unterversorgten Außenbereichen. Gefördert werden konnte überall dort, wo die bisherige Internetgeschwindigkeit unter 30 MBit pro Sekunde lag.
Der Bund übernimmt 50 Prozent der Kosten, das Land NRW 40 Prozent, die geförderten Gemeinden und Städte beteiligen sich zu 10 Prozent. Der Anschluss der Gebäude an das Glasfaserkabel ist für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger kostenlos. Gebaut wird in der FTTB-Variante. Dies steht für „Fibre-to-the-Building“ (FTTB) und bedeutet übersetzt „Glasfaser bis zum Gebäude“. Hierbei endet das Glasfaserkabel innerhalb des Gebäudes am sogenannten Abschlusspunkt Linientechnik (APL) beziehungsweise Hausübergabepunkt (HÜP), der sich meist im Keller des Gebäudes befindet.
Der Anschluss an das Glasfasernetz ist an keinen speziellen Telekommunikationsanbieter gebunden; die Bürgerinnen und Bürger können ihren Anbieter später frei wählen.
Den Zuschlag und Auftrag zum Ausführen der Arbeiten erhielt jetzt die Osnatel-Tochter EWE TEL GmbH.
„Wir hätten mit dem Ausbau gerne auch früher begonnen“, sagte Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer auf der Pressekonferenz zum Breitbandausbau-Förderprojekt im Ibbenbürener Rathaus in der vergangenen Woche. „Das war nicht das Ziel, dass wir uns so lange damit aufhalten: Seit dem Jahr 2016 lief allein das Vergabeverfahren. Das Ausschreibungsverfahren lief dann seit Mai 2018. Das ist schon heftig: Bürokratieabbau sieht anders aus“, resümierte er.
Umso zufriedener waren die Bürgermeister der vier beteiligten Kommunen, dass es voraussichtlich noch in diesem Jahr losgeht. „Es ist in aller Interesse, die äußeren Bereiche zu erschließen“, sagte Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff.
„Die Leute warten darauf und wir können jetzt signalisieren, dass es mit dem Ausbau weitergeht“, bestätigte auch Hopstens Bürgermeister Winfried Pohlmann.
„Ich freue mich, dass ein Anbieter den Zuschlag bekommen hat, der das Glasfasernetz innerhalb von zwei Jahren ausbauen wird“, war auch Reckes Bürgermeister Eckhard Kellermeier mit dem Zuschlag für EWE TEL zufrieden.
Der Netzausbau wird koodieniert von der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Steinfurt (WESt). Projektkoordinator Ingmar Ebhardt von der WESt ist zuversichtlich, dass der erste Spatenstich bis spätestens Ende dieses Jahres erfolgt. Insgesamt stehen Tiefbauarbeiten mit einer Länge von 542 Kilometern an. „Da sind zwei Jahre nicht zu lang“, kommentiert Ebhardt die voraussichtliche Dauer der Arbeiten bis Ende 2022.
Insgesamt kostet der Ausbau rund 34,7 Millionen Euro. An Eigenanteilen entfallen auf die Städte und Gemeinden rund 3,47 Millionen Euro. Hiervon wiederum 1,35 Millionen auf Ibbenbüren, 856.852 Euro auf Hörstel, 531.729 Euro auf Recke und 732.287 Euro auf Hopsten.