Smarte Ideen fürs Parken, Wasserversorgung und Co.

Asset Manager Felix Schwerter zeigt, wie ein einzelnes Gateway aussieht. Das Gerät an sich ist etwa so groß wie ein DIN-A-4-Blatt und wird mit kleinen Antennen versehen. Foto: Konermann

Ibbenbüren

Tecklenburger Land. Wie wäre es, wenn Autofahrer schon unterwegs erfahren, ob der von ihnen angesteuerte Parkplatz in der Innenstadt belegt ist? Oder wenn das Entsorgungsfahrzeug von ganz allein weiß, welche öffentlichen Abfallbehälter geleert werden müssen? Oder wenn Sensoren automatisch den Wasserstand im Trinkwasserspeicherbecken messen?

Das sind nur einige Beispiele dafür, was LoRaWAN leisten kann. Die sieben Buchstaben stehen für eine neue digitale Infrastruktur, die unzählige smarte Lösungen für den Alltag von Städten und Gemeinden bietet. Derzeit baut die SWTE Netz GmbH & Co. KG das intelligente Funknetz in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Wes­terkappeln auf. Tobias Koch, Geschäftsführer der Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, ist überzeugt: „Mit LoRaWAN geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich ganz unterschiedliche Aufgaben von der Parkraumbewirtschaftung bis zur Trinkwasserversorgung lösen lassen.“

Die Abkürzung LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“, was übersetzt ein reichweitenstarkes Funk-Netzwerk beschreibt. Entwickelt wurde LoRaWAN für Anforderungen im sogenannten Internet der Dinge (IoT). Die wichtigsten Pfeiler in dieser Netzwerk-Architektur sind sogenannte Gateways, die in allen sieben Stadtwerke-Kommunen aufgestellt werden. Die etwa DIN-A-4 großen Geräte empfangen mit ihren Antennen Signale von Sensoren, die – je nach späterer Anwendung – zum Beispiel auf Parkflächen, in Abfallbehältern oder Trinkwasserspeichern angebracht werden. „Im ersten Schritt benötigen wir etwa zwölf bis 15 Gateways“, erklärt Asset Manager Felix Schwerter, bei der SWTE Netz zuständig für das Projekt LoRaWAN. Sie werden auf verschiedenen kommunalen Gebäuden aufgestellt und senden von dort aus Funksignale im Frequenzbereich von 868 Megahertz. Die Strahlung, die von den Gateways ausgeht, ist dabei absolut unbedenklich. „Sie beträgt etwa ein Achtel von der eines haushaltsüblichen Routers“, erklärt Felix Schwerter.

Die Einsatzmöglichkeiten von LoRaWAN sind groß. „Man kann mithilfe von LoRaWAN zum Beispiel die Luftqualität oder die Energieverbräuche von Gebäuden überwachen, die Bodenqualität prüfen, Kleinkläranlagen überwachen oder Füllstände von Regenrückhaltebecken messen“, nennt Felix Schwerter Beispiele. Das Funknetz taugt aber auch für ganz andere Anwendungen: zum Beispiel zum Betrieb von Feedback-Buttons in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen oder zur Personenzählung auf Großveranstaltungen.

Die Planungen für das Netzwerk sind weitestgehend abgeschlossen. Bis Ende Oktober sollen die einzelnen Gateways montiert und der Testbetrieb erfolgt sein, so dass LoRaWAN voraussichtlich im November startklar ist.