Kommunales Integrationszentrum gefordert

Ibbenbüren

Migration, Integration, Zuwanderung, wie man es auch nennen mag. Das Thema scheint zumindest allgegenwärtig zu sein. Vor allem beschäftigen sich die Kommunen damit. Doch wie schafft man es eigentlich, Menschen, die zu uns kommen, unter die Arme zu greifen? Das Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche e.V. zeigt es in beeindruckender Weise seit über 30 Jahren.

Über dieses Erfolgsmodell wollten sich der SPD-Bürgermeisterkandidat Dr. Marc Schrameyer, die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Wedderhoff und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marie-Luise Balter-Leistner vor Ort genauer informieren. Ralph Jenders, Anne Lahrmann, Julian Baar, Selcuk Özdemir und Heike Schürkamp-Korte nutzten die Gunst der Stunde und stellten ihre Arbeitsbereiche vor.

Ob „merhaba“, „privet“ oder „tung“  – im Kindergarten Pus­teblume gibt es viele Möglichkeiten, „Hallo“ zu sagen. Und das kann wohl nicht nur der Nachwuchs selbst bestätigen. Denn über zwei Drittel der Sprösslinge verfügen über einen Migrationshintergrund. Für Leiter Julian Baar sei das alles andere als ein Problem. Er sieht es vielmehr als „Bereicherung“ an. Mit seinem bunt gemixten Team seien viele verschiedene Herausforderungen gut zu bewältigen. Sprache spiele hierbei eine entscheidende Rolle.

Auch für Selcuk Özdemir ist das der „Schlüssel zum Erfolg“. Deshalb lobt er vor allen Dingen die für die Flüchtlinge kostenlosen Sprachkurse im Begegnungszentrum. Schule, Ausbildung und  Arbeit sind seinen Angaben zufolge das „Herzstück einer erfolgreichen Integration“. Dr. Schrameyer stellte heraus: „Wir sind heute de facto ein Einwanderungsland und wir brauchen und wollen diese Zuwanderung – auch wegen des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels. Wir müssen die Menschen, die zu uns kommen, integrieren. Und das wichtigste Instrument der Integration ist noch immer das Erlernen der Sprache. Entsprechend fördert Ibbenbüren seit vielen Jahren die nötigen Sprachkurse.“

Um die Arbeit noch weiter optimieren zu können, fordert der Geschäftsführer Ralph­ Jenders klar und deutlich die Errichtung eines kommunalen Integrationszentrums. In diesem Zusammenhang hob er die diesbezüglichen Bemühungen der SPD-Kreistagsfraktion besonders hervor. Diese 5,5 Stellen seien ihm zufolge dringend erforderlich. Darüber hinaus werden über diese Einrichtung auch weitere Mittel vom Land NRW verteilt, die ohne kommunales Integrationszentrum den Weg nicht in den Kreis Steinfurt – und somit auch letztendlich nicht in die Kommunen – finden würden, so Jenders.