Wer hat Kennedy wirklich getötet?

John F. Kennedy. Foto: Archiv

Überregional

Am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten, bei seinem Besuch in der texanischen Stadt Dallas erschossen. 

Die Hintergründe des Attentates wurden seinerzeit von der Warren-Kommission untersucht, die zum Schluss kam, das Lee Harvey Oswald alleiniger Attentäter gewesen sei. Die Möglichkeit, dass es außer Oswald weitere Täter oder Hintermänner gegeben haben könnte oder dass Oswald möglicherweise sogar unschuldig war, hatte die Kommission nicht einmal in Betrag gezogen. Die meis­ten Historiker und Juristen sind heute der Auffassung, die Kommission habe ihre Untersuchung nicht unvoreingenommen durchgeführt.

Im September 1964, rund zehn Monate nach dem Mord an Kennedy und kurz nachdem die Kommission ihre Ergebnisse bekanntgegeben hatte, ordnete Kennedys Nachfolger (und vorheriger Vizepräsident) Präsident Johnson an, die Akten der Warren-Kommission für 75 Jahre unter Verschluss zu halten. Frühes­tens wären die Unterlagen also 2039 der Öffentlichkeit zugänglich gewesen.
Der US-Kongress hatte im Jahr 1992 beschlossen, alle Akten das Attentat auf Kennedy betreffend bereits im Jahr 2017 der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – was nun mit großer Spannung erwartet wird. Im Oktober dieses Jahres werden nun die 3.063 bisher noch unter Verschluss gehaltenen Dokumente freigegeben.

Ob darunter noch Hinweise von besonderer Brisanz sein werden, bleibt abzuwarten, ist aber eher unwahrscheinlich, da ein Großteil der Unterlagen bereits 1992 veröffentlich wurde.