Wo sind die Singvögel? Bundesweite Zählaktion

Wie viele Singvögel kommen zu Futterhäuschen? Vom 6. bis 8. Januar darf wieder gezählt werden. Der NABU bittet um Mithilfe. Foto: wirin

Überregional

Kreis Steinfurt (sf). Wenn auch Sie ein Gartenbesitzer sind, der sich im Winter an de nquirligen Besuchern am Futterhäuschen freut, werden Sie vielleicht auch schon bebachtet haben, dass dort derzeit nicht viel Betrieb ist. Doch wo sind sie, unsere hübschen Singvögel?

Ursachen für das Wegbleiben könnte es verschiedene geben. NABU-Experten vermuten witterungsbedingte Ursachen. Mit der Vogelgrippe habe der Schwund nichts zu tun, diese sei für Singvögel unbedenklich.
Um Daten und Zahlen über Singvögel in unseren Gärten besser analysieren zu können, ruft der NABU vom 6. bis 8. Januar zur siebten bundesweiten Zählaktion auf. Am Ende steht die Auswertung nach Vogelarten, Bestandszahlen, Bestands­trends (falls möglich) und Beobachtungsorten.

Der NABU-Bundesverband und seine Landesverbände erhalten dadurch eine Fülle wertvoller Informationen über die Vogelwelt. Diese können wiederum eine wichtige und hilfreiche Grundlage für Aktivitäten im Vogelschutz sein. Die Ergebnisse erscheinen nach der Eingabe jedes Teilnehmers sofort online. Meldungen, die per Post oder telefonisch eingehen, werden von einem Eingabeteam zeitnah erfasst.

Im vergangenen Januar beteiligten sich bundesweit mehr als 93.000 Vogelfreunde und zählten über 2,5 Millionen Tiere. Am häufigsten sahen sie Haussperlinge, Kohlmeisen, Blaumeisen, Feldsperlinge und Amseln.
Die Beschränkung auf den Siedlungsbereich – also Gärten, Parks, Friedhöfe, aber auch Innenhöfe oder Balkone – entspricht der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai. Damit die Ergebnisse auf Städte und Dörfer als eigene Lebensräume bezogen werden können, heißt das: Bitte wirklich nur dort und nicht im Wald oder in der Feldflur die Vögel zählen. Der Luftraum zählt übrigens dazu. Ein Vogel muss sich nicht im Garten oder am Futterhäuschen niederlassen, es zählt auch, wenn er vorbei- oder drüberfliegt.

Je mehr Menschen aber an der Stunde der Wintervögel teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse. Ziel der Aktion ist es, ein sowohl deutschlandweites als auch regional möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Populationen zu ermitteln. Damit dies repräsentativ ist, sollen die Populationsdaten über mehrere Jahre verglichen werden. So werden neue Kenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten sowie zu regionalen Unterschieden gewonnen.

So geht‘s:
Eine Stunde Zeit reicht. Nutzen Sie auch die Zählhilfe zum Ausdrucken oder die Online-Tipps zum Vögel bestimmen unter www.nabu.de. Befüllen Sie Ihr Futterhäuschen ganz normal mit handelsüblichem Winterfutter für Singvögel. Suchen Sie sich einen Platz, von wo aus Sie gut beobachten können. Notieren Sie von jeder Art die höchste Anzahl der Vögel, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen waren. Wenn möglich nutzen Sie das Online-Meldeformular. Das spart Kosten und die Beobachtungen fließen live in die Auswertung ein.

Natürlich geht es aber auch per Post: Von einem Teilnahmeflyer den Meldebogen abtrennen, mit 45 Cent frankieren und bis zum 16. Januar an NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin absenden.
Telefonisch werden unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 1157115 Ihre Daten am 7. und 8. Januar von 10 bis 18 Uhr auch direkt entgegen genommen.