Hunde an die Leine

Jeder Hund – auch kleinere – könnte eine hochträchtige Ricke zu Tode hetzen. Meist tragen die Ricken zwei Kitze, die ebenfalls verenden. Fotos: pixabay

Ãœberregional

Kreis Steinfurt (sf). Von Anfang März bis etwa Ende Juni brüten die meisten Bodenbrüter. Außerdem setzen Niederwildarten wie Rehe und Hasen ihren Nachwuchs. Es sollte daher nur logisch sein, dass Hunde während dieser Zeit angeleint bleiben sollten.

Auch die weiblichen Tiere, die gerade hochträchtig in ihrer Bewegungsfreiheit und daher auch in ihrer Fluchtmöglichkeit stark eingeschränkt sind, müssen in dieser Zeit geschont werden. Werden sie durch freilaufende Hunde aufgeschreckt und gehetzt, ist die Gefahr groß, dass sie qualvoll mitsamt dem ungeborenen Nachwuchs sterben. Am Boden brütende Vogelarten wie zum Beispiel Enten, Gänse, Fasane oder Kiebitze, die gerade auf ihren Nestern brüten, sollten hierbei nicht gestört werden.

Auch der schon geborene oder ausgebrütete Nachwuchs ist freilaufenden Hunden schutzlos ausgeliefert und eventuell stellen die Muttertiere bei empfindlicher Störung sogar die Versorgung des Nachwuchses ein.

Auch Uferrandstreifen an Bachläufen, in Auen und an Flüssen sollten als Ruhezonen respektiert werden.

Die Hegeringe des Kreises Steinfurt bitten inständig alle Hundebesitzer, während der Brut- und Setzzeit ihre Hunde an der Leine zu halten. Auch folgsame Hunde, die „normalerweise“ nie losjagen, könnten bei sehr deutlicher und für sie interessanter Witterung eine große Gefahr für heimisches Wild werden.

Das Landschaftsgesetz verbietet, wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen. Das Landesforstgesetz erlaubt nur auf Waldwegen Hunde frei laufen zu lassen, wenn sie unter Kontrolle des Besitzers auf dem Weg bleiben. „Da außerhalb der Ortslage die Landschaft in Jagdbezirke aufgeteilt ist, ist das unbeaufsichtigte Laufenlassen von Hunden, die in Jagdbezirken außerhalb der Einwirkung des Hundebesitzers Wild aufsuchen und verfolgen, eine Ordnungswidrigkeit“, so der Hegering.

Daher bitten die Jäger alle Hundebesitzer, ihre Tiere in der Landschaft und auch im Wald an der Leine zu führen.

In Naturschutzgebieten wie dem Steinfurter Bagno und dem Emsdettener Venn sind Hunde sogar ganzjährig anzuleinen.