Das tiefste Bergwerk der Erde

Das Foto zeigt die Mponeng Goldmine in Südafrika. An ihrer tiefsten Stelle erreicht die Mine eine Teufe von rund 4.000 Metern. Damit ist sie das tiefste Bergwerk der Welt. Es ist geplant, sogar bis in eine Teufe von 5.000 Metern vorzustoßen. Foto: JMK / commons.wikimedia.org / CC BY-SA 4.0

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(hp) In Südafrika in dem Bergbaurevier Western Deep Levels (übersetzt: westliche Tiefbausohlen) liegen drei Bergwerke, die mit bis 4.000 Metern Teufe die tiefsten der Welt sind. Teufe ist ein Fachbegriff aus dem Bergbau und das Wort für die Tiefe eines Bergwerkes, gemessen von der Erdoberfläche, auf der das Bergwerk liegt, bis zu seinem tiefsten Punkt.

Das tiefste der drei Bergwerke und damit das tiefste der Welt trägt den Namen Mponeng, was in der dort gesprochenen, lokalen Sprache Sesotho übersetzt „Schau mich an“ bedeutet.

In diesem Bergwerk wird nach Gold gegraben, und es gehört dem Bergbauunternehmen Anglo-Gold Ashanti, dem drittgrößten Goldproduzenten der Welt.
Zurzeit wird dort in Teufen von etwa 2.800 bis 3.400 Metern das goldhaltige Gestein abgebaut – unglaubliche 5.400 Tonnen werden jeden einzelnen Tag gefördert.
Untersuchungen haben ergeben, dass der Goldgehalt des Gesteines bis in eine Teufe von 5.000 Meter noch so hoch ist, dass sich der Abbau lohnt. In der Zukunft ist daher damit zu rechnen, dass das Bergwerk bis in diese Teufe abgeteuft, also noch weiter in die Tiefe gebaut wird.

Die Arbeit in einer solchen Teufe stellt an die Bergleute, an die Maschinen und die Konstruktion der Schächte und Stollen extreme Ansprüche.
Bis zu zwei Stunden müssen die Bergleute in Aufzügen die Schächte hinab und später durch die Stollen fahren, bis sie ihren Arbeitsplatz in fast 4.000 Metern Teufe erreicht haben.
Normalerweise wäre es für Menschen unmöglich hier unten zu arbeiten. Denn das Gestein in solch einer Tiefe ist über 60 Grad Celsius heiß, und würde man es nur wenige Sekunden lang berühren, hätte man sich bereits schwer daran verbrannt.

Auch die Luft ist hier unten natürlich ähnlich heiß – und zudem beträgt die Luftfeuchtigkeit nahezu 100 Prozent. Solche Bedingungen könnte ein Mensch nicht sehr lange überleben – geschweige denn, auch noch schwere körperliche Arbeit verrichten.

Um die Stollen auf ein erträgliches Maß herabzukühlen, wird unter großem technischen Aufwand eine Art flüssiger Eisbrei in die Stollen gepumpt. Damit gelingt es, die Temperatur auf knapp unter 30 Grad Celsius zu drücken.
Die Belastung der Stollenwände und -decken ist in dieser Teufe so groß, dass sie rundum mit Stahlbeton verkleidet werden müssen, damit sie nicht einstürzen.

Trotz dieser extrem harten Umweltbedingungen durch Hitze und Druck gibt es in dieser unglaublichen Tiefe Leben im Gestein. In dem über 60 Grad heißen, salzigen Wasser, das dort unten als Grundwasser aus den Felswände quillt, fanden Wissenschaftler tatsächlich lebende Bakterien.

Die Forscher schätzen, dass dieses Wasser rund 20 Millionen Jahre lang keinen Kontakt mehr zur Oberfläche hatte – und damit auch die Bakterien, die darin leben.