Dr. Gregor Gysi besuchte den Kreis Steinfurt

Dr. Gregor Gysi durfte sich natürlich in das Goldene Buch der Stadt Greven eintragen. Foto: Simone Friedrichs

Kreis Steinfurt

Kreis Steinfurt / Greven (sf). Den Fraktionsvorsitz gab er 2015 ab, seitdem ist er einfaches Mitglied im Bundestag. Am Montag war Dr. Gregor Gysi in Greven zu Gast, genoss in Gesellschaft von Kathrin Vogler (MdB), Grevens Fraktionsvorsitzendem Thomas Hudalla und Bürgermeister Peter Vennemeyer regionale Küche – Zwiebelfleisch – und durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Greven eintragen.

Anschließend trat die Ikone der Linkspartei natürlich ans Rednerpult im proppevollen Ballenlager. Natürlich sprach er über Stärken, Fehler und Schwächen von Angela Merkel, über den „Weichspülerkurs“ der SPD, über die politischen Möglichkeiten der großen Koalition und über Wege, wie es besser, sozialer und demokratischer gehen könnte: „Eine Minderheitsregierung wäre spannend, der Bundestag würde wieder interessanter und wichtiger werden. Neuwahlen wären da auch ein sinnvoller Weg.“ 

Gysi befürchtet, dass CDU und SPD als Groko immer schwächer werden, was dann wiederum die AfD stärke. „Ich will nicht in einem rechtspopulistischen und nationalistischen Reich leben. Dass ich noch erlebe, dass eine rassistisch-nationalistische Fraktion im Bundestag sitzt, das ist doch furchtbar.“

Fluchtursachen müssten bekämpft werden: „Jährlich sterben auf der Erde 70 Millionen Menschen, davon 18 Millionen an Hunger, obwohl wir weltweit eine Landwirtschaft haben, die die Menschheit zweimal ernähren könnte. Das ist absurd.“

Ganz wichtig sei ihm auch, dass Europa gestärkt würde. „Weltpolitisch kann Europa nur als Verbund bestehen. Außerdem haben wir ja schließlich eine euopäische Jugend, die mit Grenzen und Visa überhaupt nichts anfangen könnte und es herrscht Frieden in Europa. Wenn wir Europa nicht stärken und jeder Staat wieder für sich wirtschaftet, dann holen wir den Krieg zurück nach Europa.“

Kathrin Vogler (MdB), Dr. Gregor Gysi, Thomas Hudalla (Die Linke Greven) und Leon Huesmann (Sprecher des Linken Kreisverbandes). Passend zur Session bekam der prominente Gast natürlich noch den Karnevalsorden der CCFfL von Buur Isi I. Fotos: Simone Friedrichs


Anzeige