Große Baustelle in Emsdettens Innenstadt

Martin Kolbe (Geschäftsführer Stiftung St. Josef), Dr. Peter Eckhardt (Vorsitzender Stiftung St. Josef) und Heinz Laumann (Bauausschuss Stiftung St. Josef, v.r.) stehen mitten auf der Großbaustelle in Emsdettens Innenstadt, an der aktuell viele Autofahrer und Fußgänger vorbeikommen. Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten (at). An der Mühlenstraße, gegenüber von Gesundheitszentrum und Stroetmanns Fabrik, arbeiten aktuell große Bagger. Wo vorher nur ein Zaun zu sehen war, ist nun ein tiefes Loch – denn hier entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage der Stiftung St. Josef.

Auf mehreren Stockwerken wird es hier voraussichtlich ab Januar 2019 insgesamt 15 Wohnungen für Betreutes Wohnen geben – direkt angeschlossen an das bereits vorhandene Gebäude mit dem Betreuten Wohnen der Stiftung. Innenstadtnah und mit den bekannten umfangreichen Angeboten der Stiftung wird den zukünftigen Bewohnern so ein selbstbestimmes Wohnen bis zum Lebensende ermöglicht – etwas, was für viele Senioren einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. 

Die Stiftung St. Josef hat sich den Begriff des „ServiceWohnens“ groß auf die Fahnen geschrieben. Das bedeutet für die Bewohner, dass sie einen Mietvertrag abschließen sowie einen individuellen Service-Vertrag, der jederzeit verändert und ergänzt werden kann. „Dabei reicht das Spektrum von der ambulanten Grundpflege und dem Hausnotruf über Essen auf Rädern bis hin zu Haushaltshilfen, Podologie und vieles mehr“, betont Geschäftsführer Martin Kolbe. Er und Dr. Peter Eckhardt – Vorsitzender der Stiftung St. Josef – hoffen, dass sich nicht nur in Emsdetten weitere Investoren finden, die in Wohnraum in den einzelnen Stadtteilen inves­tieren und mit dem Angebot „ServiceWohnen“ den Menschen die Möglichkeit geben, möglichst sogar in ihrer gewohnten Umgebung – zum Beispiel dem Stadtteil, in dem sie die letzten 50 Jahre gelebt haben – ihren Lebensabend verbringen können. „Interessierte Investoren, die ebenso wie wir den deutlichen Bedarf sehen und sich gerne genauer über das ServiceWohnen informieren möchten, können sich gerne an unsere Stiftung wenden“, betont Dr. Peter Eckhardt.

Im Jahr 1903 erwarben ein katholischer Geistlicher und fünf bekannte Fabrikanten das Fabrikgebäude an der Stelle des heutigen St. Josef-Stifts. In Form einer GmbH wurden gemeinnützige Zwecke verfolgt. Erst wurden Kinder in dem Gebäude untergebracht, dann beherbergte es eine Haushalts- und Nähschule, anschließend wurden eine Waisenanstalt, ein Mädchenheim und eine höhere Töchterschule integriert. Im Jahr 1927 wurde die Gesellschaft aufgegeben und das Vermögen auf die Stiftung „St. Josef-Stift“ übertragen. Im Jahr 1976 wurde das St. Josef-Stift an dieser Stelle neu errichtet und zum Seniorenheim mit 114 Plätzen. Es folgten 1986 angrenzend „Die Brücke“ – Senioren-Begegnungsstätte und Haus mit 21 Seniorenwohnungen, 1996 der Kastanienhof mit 75 Seniorenheimplätzen, 2003 das Hospiz „haus hannah“ sowie der Sonnenhof für demenzerkrankte Menschen und 2012 das Haus Simeon – ein Seniorenwohnheim mit 25 Zimmern, 15 Tagespflegeplätzen sowie Nachtpflege. Außerdem betreibt das St. Josef-Stift seit September 2017 den eigenen „Ambulanten „Pflegedienst St. Josef“.

Neben den vielfältigen Pflege- und Serviceleistungen innerhalb der Senioreneinrichtungen zeichnet sich die Stiftung St. Josef auch durch zahlreiche Angebote im Bereich der offenen Altenarbeit, ambulanter Gruppenbetreuung, Senioren- und Pflegeberatung, der Weiterbildung und der Beratungsunterstützung aus. Vom Seniorencafé Buntstift über das Handy-Cafe und spezielle Computer-Kurse für Senioren bis hin zu einer Vielzahl an Sportangeboten reicht das Angebot für die älteren Bewohner Emsdettens.

Aktuell arbeiten rund 450 Mitarbeiter in der Stiftung, weitere 50 Auszubildene sowie fast 200 Ehrenamtliche. Der Bedarf an gut geschulten Pflegekräften ist immer groß, daher bildet die Stiftung mit rund 20 Auszubildenen pro Jahr immer über Bedarf aus. Wer sich für eine Ausbildung im Bereich der Altenpflege interessiert, kann sich an die Stiftung St. Josef wenden.

So wird der Neubau an der Mühlenstraße aussehen. Grafik: Verwohlt Architekten


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