Runder Tisch zum Erhalt des Marienhospitals

Emsdetten

In seiner Sitzung am Freitag (24. April) hat der Runde Tisch zum Erhalt des Marienhospitals Emsdetten sich über die aktuellen Ereignisse ausgetauscht und weiter an der Umsetzung einer gemeinsamen Lösung gearbeitet.

Ziel ist es, dem Insolvenzverwalter bis Anfang Mai ein konkretes Angebot vorzulegen. Dafür wird vom Runden Tisch hinter den Kulissen an verschiedensten Bausteinen gearbeitet.
Zum einen verhandelt Emsdetten aktiv mit Krankenhausträgern beziehungsweise Krankenhausbetreibern. „Hier kristallisieren sich aktuell zwei konkrete Gesellschaften heraus. In der nächsten Woche wird es hier weitere intensive Gespräche geben“, berichtet Bürgermeister Georg Moenikes über die aktuelle Entwicklung. Ein Träger interessiere sich dabei nur isoliert für Emsdetten, ein anderer für alle drei Standorte. „Für uns hat immer noch die Erhaltung aller drei Standorte – Emsdetten, Greven und Steinfurt – die höchste Priorität!“, stellt Moenikes klar.

Parallel zur Trägersuche arbeitet der Runde Tisch auch mit den Ärzten des Krankenhauses, mit den Belegärzten und auch den niedergelassenen Ärzten an einem nachhaltigen medizinischen Konzept.

Zum einen haben alle Ärztegruppen signalisiert, enger zusammenzuarbeiten und Kommunikationsstrukturen zu verbessern und Synergien besser zu nutzen, was laut der Ärzte in der Vergangenheit von der Geschäftsführung nicht immer so gefördert worden sei. Zum anderen gibt es auch konkrete Angebote von Ärzten, mehr ambulante Operationen im Krankenhaus durchzuführen beziehungsweise mehr Belegbetten zu nutzen, zum Beispiel im Bereich Orthopädie und Urologie. Darüber hinaus wollen die Ärzte auch Angebote ausbauen. So wird an einem konkreten Konzept gearbeitet, um ein kombiniertes Kompetenzzentrum für HNO, Mund-Kiefer-Chirurgie, plastischer und dermatologischer Chirurgie einzurichten, bei dem auch das Schlafzentrum mit einbezogen werden soll und mögliche Synergien optimal genutzt werden können. Durch dieses neue medizinische Konzept soll die Auslastung des Emsdettener Krankenhauses dauerhaft erhöht und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden.

Ein weiterer Baustein des Konzeptes sind die internen Optimierungs- und Einsparpotenziale. Hier werden derzeit – initiiert durch die Mitarbeitervertretung – wirtschaftliche Untersuchungen durchgeführt, deren erste Tendenz erhebliche Einsparmöglichkeiten erkennen lassen. Die endgültige Untersuchung mit konkreten Zahlen soll bis Ende April vorliegen.

„Wir sind auf einem guten Weg und vorsichtig optimis­tisch, dass wir eine Lösung finden“, fasst Moenikes die Sitzung des Runden Tisches zusammen. Eine Frage stellt sich dem Emsdettener Bürgermeis­ter jedoch zur aktuellen Presseberichterstattung: „In der Zeitung ist zu lesen, dass die beiden Stiftungen ihre Angebote nachgebessert hätten und 200 Emsdettener Mitarbeiter beschäftigen wollen. Heißt das, die Stiftungen führen doch eine Sozialauswahl durch und schicken dafür Mitarbeiter aus Greven und Steinfurt nach Hause? Da die Stiftungen die Angebotsleistungen in Greven und Steinfurt nicht ausweiten wollen, wo sollen sonst diese 200 Arbeitsplätze entstehen?“, sind sowohl Moenikes als auch die Mitglieder des Runden Tisches erstaunt.


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