Emsdetten. Wenn ein Großteil weiblicher Pädagogen und Mütter einen Vortrag besuchen, um die Welt aus der Perspektive von Jungen zu erleben, und gleichzeitig die Sitzplätze bis auf den letzten Platz belegt sind – dann spricht man von einem großen Erfolg zu einem anscheinend interessanten Thema.
Der Kreisel e.V. aus Emsdetten hatte im Rahmen des 30. Geburtstages des Vereins zu dem gut besuchten Fachvortrag geladen, an dem neben dem Fachpersonal der acht Offenen Ganztagsschulen auch zahlreiche Pädagogen und Eltern teilnahmen.
Meike Evers, Dozentin und vierfache Mutter wusste dabei auf charmante Art und Weise durchs Programm zu führen, in dem ihre eigenen Erfahrungen immer wieder durch die Wissenschaft beleuchtet wurde. An vielen Stellen traf Meike Evers mit ihren Anekdoten voll ins Schwarze: So berichtet sie von ihrem Sohn, der nur halb formulierte Arbeitsaufträge, in diesem Fall das Aufhängen der Wäsche, zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigte – auch wenn es sich dabei um die Dreckwäsche handelte.
Auch im Campingurlaub erlebte sie deutlich unterschiedliche Vorgehensweise. Während es sich der Vater gerne erstmal mit einer Flasche Bier im Klappstuhl gemütlich mache und den Jungs beim Fußballspielen zusehe, würden Mütter oft das stressige Verfahren wählen und das Zelt aufbauen, die Luftmatratze aufblasen, das Essen herrichten. Dass die erstgewählte Variante die entspannte Variante sei und gleichzeitig ein „Ey chill mal Mama!“ in Richtung der Mutter folgte, sei dabei eine logische Konsequenz. So bekam der Zuhörer die Gelegenheit, eigene Verhaltensweisen zu überprüfen oder aber auch Verständnis für die Verschiedenheit der Geschlechter zu entwickeln.
So zog sich der Vortrag mit einem roten Faden durch den Nachmittag, der mit großem Applaus belohnt wurde und nun die Endphase des Jubiläumsjahres einläutet.
