Der Mief kam aus den großen Komposthaufen

Nach der Anlieferung des Biomülls (Foto) wird dieser in die offenen Hallen gebracht. Archiv-Foto: Tholl

Emsdetten

Saerbeck (hp). Ganz schön streng hat es gemüffelt am Mittwoch der vergangenen Woche in Saerbeck: „Gammelig wie aus einer Biotonne“, beschrieben Nasenzeugen den unangenehmen Geruch.

Schnell geriet als Urheber die Entsorgungsgesellschaft Steinfurt mbH (EGST) im Saer­becker Bioenergiepark in Verdacht, Urheber der Gerüche zu sein, denn diese Firma kompostiert und verarbeitet Bioabfall aus den braunen Tonnen.
Allerdings hatte es noch niemals zuvor so sehr gerochen im Dorf, und vom EGST bis zum Dorfzentrum sind es immerhin vier Kilometer, sodass sich die Saerbecker nicht sicher waren, dass der Geruch tatsächlich von dort herzog. „Wir in Detten“ hat darum bei der EGST einmal nachgefragt.

„Ja, wir waren der Verursacher“, bestätigte uns Nico Königkrämer, Abfallberater und zuständig für das Schadstoffmobil bei der EGST und entschuldigt sich zugleich bei den Saerbecker Bürgerinnen und Bürgern. Der Geruch entstand beim sogenannten Umsetzen der etwa mannshohen, riesigen Komposthaufen vergleichbaren Mieten in der rund 9.000 Quadratmeter großen Halle. Eine Maschine, der „Umsetzer“, schichtet regelmäßig die Mieten um und beschleunigt damit das Verrotten der Bioabfälle. Und dabei stinkt‘s ganz gewaltig in der an den Seiten offenen Halle.

Warum der Mief dieses Mal bis ins Dorf gezogen ist, dafür hat Nico Königkrämer auch eine Erklärung. Es lag zum einen an der ungewöhnlichen Windrichtung zur Zeit, als der Müll umgeschichtet wurde: Saerbeck liegt genau südlich der EGST und aus Norden weht der Wind bei uns nur äußerst selten. Auch war der Wind nicht besonders stark, sodass die Duftwolke nicht verwirbelte und sich nicht auflösen konnte. Dazu war es noch sehr warm und warme Duftstoffe, in diesem Falle wohl eher Stinkstoffe, werden erheblich intensiver wahrgenommen.

Warum es allerdings noch am Mittwochabend nach Bio-müll müffelte, dafür hat Nico Königkrämer keine Erklärung: „Wir können es nicht gewesen sein. Wir machen um 17 Uhr Feierabend.“


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