Ehrenamtliche zu Soziallotsen qualifiziert

Die ehrenamtlichen Lotsen haben ihre Bescheinigung über die Qualifizierung in Empfang genommen. Zu den Gratulanten gehörten Pfarrer Norbert Weßel (4.v.l.), Diakon Stefan Westerhorstmann (5.v.r.) und Ansgar Kaul (l.).Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten. Wohin wenden, wenn Geldsorgen drücken? Wenn die Einsamkeit mürbe macht? Wenn einfach mal jemand zum Reden fehlt? Wen diese oder andere Sorgen belasten, der findet in Emsdetten bald eine neue Anlaufstelle. Mit der Sozialberatung „kompass“ beschreitet die katholische Pfarrei St. Pankratius neue Wege.

Denn in den regelmäßigen Sprechstunden werden Ratsuchende auf ehrenamtliche Mitarbeiter treffen. Sie begleiten die Ratsuchenden wie Lotsen hin zu neuen Auswegen.

„Die Beratung heißt ,kompass’, weil die wichtigste Funktion derer, die dort ihren Dienst tun, eine Lotsenfunktion ist“, sagt Stefan Westerhorstmann, ehrenamtlicher Diakon von St. Pankratius. Die ehrenamtlichen Lotsen hören zu, unterstützen und begleiten die Menschen, die im „kompass“ Hilfe suchen. „Es geht zunächst einmal darum hinzuhören, was die Menschen bewegt, zu uns zu kommen“, so Stefan Westerhorstmann. Gemeinsam mit den Ratsuchenden überlegen die Lotsen, welche Unterstützungsmöglichkeiten und Lösungswege es geben könnte.

„Das Wichtigste ist, dass die Lotsen Hilfe zur Selbsthilfe geben“, erklärt Ansgar Kaul, im Caritasverband Emsdetten-Greven unter anderem zuständig für den Bereich Gemeindecaritas. Er hat die elf ehrenamtlichen Lotsen gemeinsam mit weiteren Kollegen auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet. In einem mehrwöchigen Qualifizierungskursus haben sich die Lotsen unter anderem mit Fragen der Gesprächsführung, der Sozialhilfe und dem Wesen des Ehrenamtes auseinandergesetzt. Zudem haben sie weitergehende Hilfsangebote wie die psycho-soziale Beratung kennengelernt. Mitarbeiter des Caritasverbandes stehen den ehrenamtlichen Lotsen auch in Zukunft zur Seite und begleiten sie im kollegialen Austausch und in Fortbildungen.

Welche Themen auf die Lotsen zukommen werden, hängt natürlich von den Ratsuchenden ab. „Die Lotsen führen erst einmal ein beratendes Gespräch und lotsen dann weiter“, erklärt Ansgar Kaul. Sie verweisen bei Bedarf an weiterführende Angebote, zum Beispiel die Tafel, Beratungsdienste und mehr. „Das ist das Wesen der Lotsenfunktion, zu zeigen: Wo gibt es Hilfe“, so Ansgar Kaul.

Neben der Qualifizierung der Lotsen ist auch die Raumfrage für die Sozialberatung geklärt. Die Sprechstunden werden regelmäßig im Pfarrheim „Arche“ im Gemeindeteil St. Marien an der Schützenstraße 41 in Emdetten sein. Der genaue Starttag ist noch offen. „Wir werden die Sprechstunden aber so legen, dass parallel keine anderen Veranstaltungen im Pfarrheim sind“, sagt Stefan Westerhorstmann. „Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, soll das in einem geschützten und anonymen Rahmen machen können.“

Norbert Weßel, leitender Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Pankratius, begrüßt das Angebot des „kompass“ sehr. Zum Abschluss des Qualifizierungskurses bedankte er sich bei den ehrenamtlichen Lotsen, dass sie diese Aufgaben wahrnehmen. Auch Stefan Westerhorstmann ist überzeugt, dass die elf ehrenamtlichen Lotsen sehr wertvolle Hilfe leisten werden. „Wir haben da tolle Persönlichkeiten, gestandene Menschen, die sich bereiterklären, neben Familie und Beruf ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben.“


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