Klimaschutz in Minnesota

Ben Erickson (Green Corps Member), Blaine Hill (City Manager Morris) und Sheldon Giese (Bürgermeister, City of Morris) vor dem gemeindeeigenen Hybridauto. Foto: privat

Emsdetten

Saerbeck. Stromspeicher auf dem Uni-Gelände, zwei Elektrobusse, Pläne für einen Bürgersolarpark: In Morris, Saerbecks Klimaschutzpartner im US-Bundesstaat Minnesota, haben die Anstrengungen für den Klimaschutz Fahrt aufgenommen. „Unglaublich, was dort in letzter Zeit passiert ist“, blickt Guido Wallraven auf seinen jüngsten Besuch bei den Freunden in Morris zurück.

Der Klimakommune-Projektmanager war drei Wochen lang in Minnesota unterwegs, im Rahmen des Projektes Climate Smart Municipalities (CSM), das auch die Finanzierung der Reise übernahm.

Wallraven besuchte, mit der Ausnahme von Duluth, jede Stadt in Minnesota, die Teil des CSM-Netzwerkes ist. Dabei waren die Erfahrungen, die Saerbeck gemacht hat, sehr gefragt. Wallraven: „Wie können Strukturen wie in Saerbeck aufgebaut werden, etwa mit der Einrichtung einer Steuerungsrunde? Wie kann man die Bürger mit ins Boot holen? Das sind Fragen, die unsere amerikanischen Partner diskutieren.“ In vielen Gespräche und Workshops vermittelte der Klimakommune-Projektmanager Anstöße aus Saerbecker Sicht.

Viel Zeit nahm sich Wallraven für Saerbecks CSM-Partnergemeinde Morris:

Zwei der drei Wochen des Arbeitsaufenthaltes waren für Morris reserviert. „So konnte ich genauer auf die Dinge in Morris blicken. Das hat sich gelohnt, es war ein fruchtbarer Aufenthalt“, so Wallraven. Besonders beeindruckte den Klimakommune-Manager das Tempo, das Morris jetzt in Sachen Klimaschutz vorlegt. „In dem halben Jahr, das seit meinem letzten Besuch vergangen ist, ist es beinahe so, als sei ein Morris ein Knoten geplatzt.“ Etwa beim Thema E-Mobilität: Zwei Elektrobusse sind jetzt in Morris unterwegs – zu 100 Prozent vom Staat Minnesota gefördert. Auf dem Campus der University of Minnesota in Morris sollen große Stromspeicher entstehen. Wallraven: „Mein Eindruck ist: Morris wird dort als Vorreiter des Klimaschutzes gesehen und erhält ein ähnliches Maß an Aufmerksamkeit wie Saerbeck.“

Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Dynamik ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt Morris, der University of Minnesota und dem West Central Research and Outreach Centre, einer landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung. In der zweiten Juni-Woche fliegt eine Delegation aus Saerbeck erneut nach Minnesota. „Eigentlich ist Morris an der Reihe mit einem Besuch, aber wir haben die Termine getauscht, die Besucher aus den USA kommen im Herbst nach Saerbeck.“ Im Juni soll es in Morris unter anderem darum gehen, in einer Bürgerversammlung über den Saerbecker Weg des Klimaschutzes zu informieren und zu überlegen, wie die Pläne in Morris weiter unterstützt werden können. Morris hat die Ideen zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit in einem 100-Projekte-Plan gebündelt, ähnlich wie seinerzeit Saerbeck mit dem 150 Projekte umfassenden Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept.

Nach Minnesota auf den Weg machen werden sich Bürgermeister Wilfried Roos, Guido Wallraven, Johannes Dierker und Professor Christof Wetter von der FH Münster. Die unterhält dank der engen Verbindung nach Minnesota inzwischen einen Studentenaustausch mit der University of Minnesota.


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