Auszeichnung für Neubau an Herz-Jesu-Kirche

Emsdetten

Emsdetten (lwl). Der Neubau der Dienstwohnungen und der Pfarrverwaltung an der Emsdettener Herz- Jesu-Kirche ist am Freitag (18. September) in Münster im Wettbewerb um den Westfälischen Preis für Baukultur mit einer Auszeichnung gewürdigt worden.

 

Damit zeichnet die Jury des vom Landschaftverband Westfalen-Lippe (LWL) und von der Westfalen-Initiative mit Unterstützung der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse ausgelobten Preises „den vorbildlichen architektonischen Umgang mit der Historie des Ortes“ aus.

„Es ist bemerkenswert, welche positive städtebauliche Wirkungen durch richtige bauliche Ergänzungen erreicht werden können. In diesem Fall konnte innerhalb einer zweigeschossigen, klein­städtischen Umgebung ein neuer Kirchvorplatz geschaffen werden, der temporär wechselnde Nutzungen zulässt, vom Parken bis zu Pfarrfesten“, sagte der Juryvorsitzende Michael Arns, Vizepräsidenten der Architektenkammer NRW. „Selbstbewusst, aber mit der nötigen Zurückhaltung, wurde der neoromanischen, aus unregelmäßigen Sandsteinquadern gebauten Kirche ein lang gestreckter Neubaukörper mit Flachdach entlang der Straße nebenan gestellt. Öffentliche Nutzungen wie die Pfarrverwaltung und Priesterbüros, aber auch private Nutzungen wie drei Dienstwohnungen und zwei Gästeappartements finden hier zu einem gelungenen Nebeneinander. Das Projekt ist ein sehr bemerkenswertes und beispielhaftes Konzept für das Weiterbauen im städtischen Kontext“, so Arns weiter. Mitglieder der Jury waren auch LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale und der Geschäftsführer der Westfalen-Initiative Dr. Eberhard Christ.

Der Architekt Ekhard Scholz nahm den Preis entgegen: „Ich bin stolz darauf, dass mit der Auszeichnung die Planungsphilosophie unseres Büros anerkannt wird. Wir stehen für ein in die Umgebung eingefügtes, klares Gebäudekonzept und eine detaillierte, handwerklich hochwertige Ausführung. Damit geht dieser Preis auch an unseren Bauherren, unsere Fachpartner und Handwerker, mit denen wir den Entwurf gemeinsam realisieren konnten.“

Hintergrund

Die katholischen Kirchengemeinden St. Pankratius und St. Marien haben 2012 einen Architektenwettbewerb durchgeführt, um eine Lösung für den historischen Ort zu finden. Nach der angestrebten Fusion der beiden Kirchengemeinden sollte mit der Umgestaltung der teilprofanierten Herz-Jesu-Kirche und dem Neubau des Pfarrhauses ein pastoraler Begegnungsraum für rund 25.000 Katholiken in zentraler Lage entstehen. Das Büro Scholz Architekten aus Senden erhielt auf der Grundlage seines Wettbewerbserfolges den Auftrag für den Neubau des Pfarrhauses mit Pfarrverwaltung. Der Entwurf folgt der formalen Strenge der neuromanischen Kirche und umschließt den baumumstandenen Kirchenvorbereich. Die Pfarrwohnungen sind wie Reihenhäuser auf zwei Ebenen nebeneinander organisiert und werden über einen kleinen, nach oben offenen, Vorhof erschlossen.


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