„Energiesparen und Wohnen“ im Bioenergiepark

Klimaschutzbürger „erfahren“ Kraftaufwand für Stromproduktion. Foto: Kreis Steinfurt, energieland2050 e. V.

Emsdetten

Kreis Steinfurt/Saerbeck. „Macht die Dächer voll“. Dazu ermunterte Prof. Dr. Konrad Mertens von der Fachhochschule Münster die Teilnehmenden im Projekt „Klimaschutzbürger 2.0“ des energieland2050 e.V. beim dritten Workshop. Der Verein hatte dazu in den Bioenergiepark Saerbeck eingeladen. Das Motto „Ener­giesparen und Wohnen“.

Mertens erklärte, wie Hauseigentümer bestmöglich Sonnenenergie gewinnen und nutzen können. Auch wenn die Einspeisevergütung gesunken sei, der Eigenverbrauch rechne sich: „Die Kosten für die installierte Leis­tung sind seit 1980 um den Faktor 100 gesunken. Außerdem ist Sonnenenergie in der Produktion CO2 neutral und damit klimafreundlich.“ Überrascht war mancher von der bisherigen Auslastung der geeigneten Dachflächen auf Wohngebäuden, denn erst 16 Prozent werden nach Angaben Mertens‘ im Kreis Steinfurt bislang genutzt.

Eine weitere interessante Information bezog sich auf den Wert der Energie. So ließ der Professor die Klimaschutzbürger auf einem „Energierad“ in die Pedale treten, um zu „erfahren“, wie viel Kraft und Zeit es kostet, eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen: Fünf Stunden dauert es im mittleren Tempo. Am Markt kostet die Kilowattstunde Strom derzeit 30 Cent.

Energieberater Franz Wennemann vom energieland2050 e.V. erläuterte, das Wärmeverluste beim Wohnen durch gute Wärmedämmung, Vermeidung von Wärmebrücken und effiziente Fenster beziehungsweise durchdachte Fenstergrößen vermieden werden können. Nachträgliche Dämmung, moderne Fenstertechnik und neue Fensterdichtungen seien sinnvolle Maßnahmen, um Gebäude energetisch zu sanieren, sagte Wennemann.

Zu jedem Workshop gehört es dazu, dass die Klimaschutzbürger Ziele und Maßnahmen formulieren, die sie selbst zu Hause ausprobieren. So auch dieses Mal zum Thema Energiesparen und Wohnen – unterstützt durch eine persönliche Energieberatung.

Neben den Tipps und Informationen hatten die Klimaschutzbürger auch Gelegenheit, den Bioenergiepark zu besichtigen. Thomas Dertenkötter vom Förderverein Klimakommune Saerbeck e.V. zeigte ihnen unter anderem erneuerbare Energietechniken. So war ein Blick in eine Windenergieanlage und auf die großflächigen Photovoltaik-Anlagen auf dem ehemaligen Militärgelände möglich.


Anzeige