Interkultureller Workshop „Wir sind alle gleich (?)“

Eva Kohl von der Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten (vordere Reihe, 3. von links) mit arabischen, deutschen und persischen Workshopteilnehmern. Foto: Stadt Emsdetten

Emsdetten

Emsdetten. Worin unterscheiden sich die eigenen kulturellen Verhaltensweisen und Merkmale von denen anderer Kulturen? Mit dieser Frage beschäftigten sich arabische, deutsche sowie persische Emsdettener in einem Workshop, zu dem die städtische Koordinationsstelle Integration und Ehrenamt eingeladen hatte und gingen erneut in den Austausch.

Zu Beginn der Veranstaltung nahmen der arabisch sprechende Samer Tannous, der persisch sprechende Nassir Walizada und der deutsch sprechende Gerd Hachmöller von der gleichnamigen Coaching-Firma die jeweils eigene Kultur unter die Lupe. 

Ihnen schlossen sich die Workshop-Teilnehmenden an und kamen im gemeinsamen Gespräch zu dem Ergebnis, dass gerade die Werte der jeweils anderen Kultur im Alltagsleben stark hervortreten – sei es der Stellenwert von Familie, von Arbeit oder von Spiritualität. Etwa sei es wenig verwunderlich, wenn Menschen das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz für weniger wichtig erachten, wenn sie in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, in der Familienangelegenheiten und Probleme im Freundeskreis grundsätzlich vorrangig behandelt werden. „Während sich viele von uns über Unpünktlichkeit aufregen, wird dieser lockere Umgang mit Zeit vor allem in südlichen und orientalischen Ländern akzeptiert“, so Eva Kohl von der Koordinationsstelle für Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten, die dieses Phänomen selbst in ihren Studien- und Arbeitseinsätzen in Ägypten und Palästina erlebt hat.

Im Plenum überlegten die Teilnehmenden, wie die Gesellschaft besser mit den kulturellen Besonderheiten und Mentalitäten des jeweils anderen umgehen könne. Das Fazit: Der Schlüssel liege darin, über andere Kulturen und Länder informiert zu sein und natürlich darin, die Sprache zu verstehen. Zudem seien regelmäßige Kontakte unter den Emsdettenern unterschiedlicher Kulturen förderlich.

So war unter den anwesenden Frauen der drei Kulturkreise die Idee entstanden, eine feste Gruppe aus Frauen unterschiedlicher Kulturen zu gründen, um die Kommunikation in deutscher Sprache zu fördern und darüber hinaus Kontakte zu deutschen, aber auch nichtdeutschen Frauen zu knüpfen. Die Koordinationsstelle Integration und Ehrenamt der Stadt Emsdetten begrüßt diesen Vorschlag und befasst sich nun mit der entsprechenden Organisation und Vernetzung.


Anzeige