Angebot deckt Bedarf nach schneller Hilfe

Emsdetten

Emsdetten. Das Angebot einer Senioren- und Pflegeberatung in Emsdetten kommt an. Seit gut einem halben Jahr ist die gemeinsame Beratungsstelle der Stiftung St. Josef Emsdetten und des Caritasverbandes Emsdetten-Greven Am Markt 2 – 4  geöffnet.

 

„Hier boomt es“, fasst Ingrid Aupke, eine der beiden Mitarbeiterinnen vor Ort, zusammen. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 140 Beratungen haben sie und ihre Kollegin Hildegard Schlepper bereits geleistet. „Der Bedarf nach einer ortsnahen und zeitnahen Unterstützung für Senioren und deren Angehörige ist groß“, zieht Ansgar Kaul, zuständiger Fachbereichsleiter für den Caritasverband, eine erste Bilanz.

Rückschau: Im März dieses Jahres hatten die beiden katholischen Träger das Kooperationsangebot gestartet. „Wir wollten eine unabhängige Beratung durch zwei kirchliche Träger“, sagt Franziska Kossel, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung St. Josef. Dabei bringen beide Kooperationspartner ihre Stärken ein: der Caritasverband in der Beratung und im ambulanten Bereich, die Stiftung St. Josef mit ihren vielfältigen Angeboten von der Betreuung über Tagespflege bis hin zu stationären Einrichtungen. „Wir profitieren von unserer guten Vernetzung“, betont Hildegard Schlepper. Neben der Beratung im Büro in der Emsdettener Innenstadt machen die beiden Mitarbeiterinnen auch Hausbesuche und klären zum Beispiel Fragen zum seniorengerechten Wohnen vor Ort.

Das Angebot der Senioren- und Pflegeberatung richtet sich an ältere Menschen und deren Angehörige, die sich über alle Belange von Alltag und Pflege informieren möchten. Die Bandbreite der Anliegen, mit denen Menschen in die Beratung kommen, ist groß. „Mal sind es ältere Menschen, die sagen: ,Ich komme nicht mehr allein zurecht‘, mal sind es Angehörige, die nach Unterstützungsmöglichkeiten suchen, damit zum Beispiel ihre Eltern möglichst lange im eigenen Zuhause leben können“, erklärt Ingrid Aupke. Hinzu kommen Fragen zum Thema Freizeitgestaltung, Demenz, Vorsorgevollmacht, Finanzierungsmöglichkeiten, Pflege, entlastende Angebote für Angehörige, Begutachtungen durch den MDK und mehr. Häufig wenden sich weiter entfernt lebende Angehörige an die Beratungsstelle, wenn sie nach Hilfen für ihre Verwandten in Emsdetten suchen. Manchmal muss es ganz schnell gehen. Wenn zum Beispiel pflegebedürftige Menschen aus dem Krankenhaus entlassen werden und Angehörige zu Hause alles für die neue Situation herrichten müssen.

Die Senioren- und Pflegeberatung ist für die beiden kirchlichen Träger ein Zuschussgeschäft. „Wir wollen mit der Beratungsstelle ein Zeichen in der Pflege setzen: Wir nehmen uns Zeit für Pflege“, sagt Ansgar Kaul. Das werde in der öffentlichen Diskussion immer wieder gefordert. „Mit der Beratung, die wir hier leisten, verschaffen wir an anderer Stelle Luft“, ergänzt Franziska Kossel.

Die Kooperationspartner rechnen in den kommenden Monaten mit zusätzlichem Beratungsbedarf. „Das neue Pflegestärkungsgesetz bringt ab 2016 viele Veränderungen mit sich. Der Informationsbedarf wird hoch sein“, prognostiziert Ansgar Kaul. Schon heute bietet die Senioren- und Pflegeberatung neben der Einzelfallberatung Informationsveranstaltungen rund um die Pflege. So werden die Räumlichkeiten in der Emsdettener Innenstadt auch für Schulungen genutzt.


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