Tanzen statt torkeln! Jugendschutz an Karneval

Auf dem Bild v.l.n.r.: Lisa Bohle (Jugendamt Stadt Emsdetten), André Plagge (Drogen- und Suchtberatung Caritasverband Emsdetten-Greven), Manfred Wietkamp (Fachdienstleiter Bürgerservice, Ordnung und Soziale Leistungen Stadt Emsdetten), Petra Gittner (Fachdienstleiterin Jugendamt Stadt Emsdetten), Helmuth Schäckel (KGE-Präsident), Prinzenpaar Heike I. und Martin II. Mersmann, Bürgermeister Georg Moenikes.Foto: Podszun

Emsdetten

„Tanzen ist schöner als Torkeln!“ Mit diesem Slogan rufen das Prinzenpaar Martin II. und Heike I. Mersmann, die gesamte KGE, das Ordnungsamt und das Jugendamt der Stadt Emsdetten sowie die Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes dazu auf, das Bewusstsein für extremen Alkoholkonsum von Jugendlichen bei den Verantwortlichen zu schärfen.

Angesprochen fühlen sollen sich vor allem auch Erwachsene.

Feiern statt Reihern?

Die stadtweit durchgeführte Plakataktion mit dem Titel „Tanzen ist schöner als Torkeln“ dient der Prävention: Keine Abgabe und kein Verkauf von Alkohol an Jugendliche! Dieser Aufruf richtet sich vor allem an Erwachsene. Dass für diesen Aufruf die Karnevalsgesellschaft Emsdetten (KGE) der richtige Ansprechpartner ist, bestätigt KGE-Präsident Helmuth Schäckel. „Wir erreichen über die KGE 5.000 Leute“, rechnete Schäckel vor. „Wir können den Erwachsenen erklären, dass sie Jugendlichen zum Beispiel keinen Alkohol vom Wagen reichen sollen.“

Im Rahmen eines Presse­gespräches im Rathaus wiesen Manfred Wietkamp, unter anderem Fachdienstleiter Ordnung, und Petra Gittner, Fachdienstleiterin Jugendamt, darauf hin, dass aber auch auf die Jugendlichen natürlich ein besonderes Augenmerk gelegt wird.
„Die Praxis zeigt: Das Ordnungsamt muss kontrollieren“, sagte Wietkamp. Rosenmontag werden daher mehrere Zweierteams des Ordnungsamtes mit Unterstützung der Polizei Jugendschutzkontrollen durchführen. Wietkamp: „Wir sprechen die Jugendlichen an, lassen uns die Ausweise zeigen und sorgen auch dafür, dass Alkohol vernichtet wird.“ Womit unter „Vernichten“ der Abwasserkanal zu verstehen ist.

Verbot von Flaschen und Gläsern

Wie im vergangenen Jahr wird die Stadt an Rosenmontag wieder ein „Glasverbot“ für den Bereich der Bahnhofstraße aussprechen. Damit ist es an Rosenmontag in der Zeit von 12 bis 18 Uhr nicht gestattet, im Bereich der Bahnhofstraße – vom Kreuzungsbereich „Am Brink / Rheiner Straße“ bis zur Einmündung „In der Lauge“ – Glasbehälter mit sich zu führen. Das „Glasverbot“ wurde eingeführt, da es zuvor regelmäßig zu großen Problemen mit Glasscherben an Rosenmontag gekommen ist. Zahlreiche Menschen mussten seinerzeit wegen teils schwerer Schnittverletzungen ärztlich behandelt werden.

Zusätzlich sind wie in den letzten Jahren die Sanitätsdienste, unter anderem auf dem Rathausplatz, im Einsatz. Auch wird im Rathaus-Foyer wieder eine Unfallhilfestelle eingerichtet.

Feiern statt Reihern

Woanders mag man‘s vom Slogan her übrigens etwas deftiger: Die Stadt Mühlheim an der Ruhr nennt ihre Aktionstage zur Suchtprävention in der Karnevalszeit „Feiern statt Reihern“. Naja, vielleicht tanzt man dort im Bergischen Land nicht ganz so gern wie wir hier im Münsterland.

Der Grund: Es sind immer Erwachsene, die Kindern und Jugendlichen Alkohol zugänglich machen – sei es ahnungslos, fahrlässig oder vorsätzlich.

Kinder und Jugendliche vor frühzeitigem Alkoholkonsum schützen: Im Rahmen eines Pressegespräches im Rathaus informierten die Kooperationspartner von Stadt, Caritas und KGE über die Ziele der Aktion „Tanzen ist schöner als Torkeln“. Fotos: Podszun


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