Milch ohne Honig

Hanna Harms‘ Bachelorarbeit ist ein Comic über Bienen. Foto: FH Münster / Stefanie Gosejohann

Emsdetten

Münster. Seit Jahren stirbt weltweit ein Großteil der Bienenpopulationen. Insbesondere Wildbienen sind von der Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Menschen betroffen, mehr als die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Hanna Harms, Designabsolventin der FH Münster, informiert in ihrem liebevoll gestalteten Comic „Milch ohne Honig“ über die Hintergründe des Bienensterbens. Entstanden ist der Comic als Bachelorarbeit am Fachbereich Design, der Münster School of Design (MSD).

Ihre Zielgruppe sind Erwachsene, die sich für Umweltschutz und Natur interessieren. „Ich möchte allen, die offen für das Thema sind, sich aber bisher noch nicht damit befasst haben, einen unkomplizierten Einstieg in die Welt der Bienen ermöglichen“, so die 25-Jährige. Und diese Welt findet sie sehr faszinierend: „In vielen Kulturen gelten Bienen als etwas Göttliches und Honig als paradiesisch“, so Harms. Auch die Kulturgeschichte der Menschen sei eng verknüpft mit Bienen und für jede Staatsform gebe es Rechtfertigungen in der Bienenwelt, erläutert die junge Designerin.

Die Gründe für das Bienensterben sind sehr komplex: Milben, Klimawandel, landwirtschaftliche Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden – all diese Faktoren tragen dazu bei. Nicht nur Bienen, sondern auch andere Insekten wie Wespen, Hummeln oder Schmetterlinge sind betroffen. Diese Zusammenhänge illustriert Harms in ihrer Graphic Novel. „Ich möchte erreichen, dass jeder darüber nachdenkt und vielleicht selbst etwas in seinem Verhalten ändert.“ Natürlich gebe es keine einfache Lösung und es sei auch eine große Herausforderung, Landwirtschaft zu betreiben, ohne zu stark ins ökologische Gleichgewicht der Natur einzugreifen. „Aber es wäre schon ein erster Schritt, wenn jeder zumindest darüber nachdenken würde, wie wir mit unserer Umwelt umgehen.“ Und schon durch kleine Dinge ließe sich viel bewirken, ist die Illustratorin überzeugt: „Etwa durch Blühstreifen am Rand von Feldern oder durch Wildblumen auf dem Balkon statt Zierpflanzen wie Geranien, mit denen Bienen nichts anfangen können.“

Um möglichst viele Menschen mit ihrem Buch zu erreichen, ist Harms nun auf der Suche nach einem Verlag für „Milch ohne Honig“. Und dann würde sie am liebsten eine Reihe mit Comicbüchern zu weiteren Umweltthemen gestalten.
Mehr Informationen zur Bachelorarbeit von Hanna Harms finden Sie online auf der Seite https://sose19.parcours-muenster.de.


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