Westumgehung: Ziel ist die verbale Abrüstung

Emsdetten. Christian Meyer zu Altenschildesche (Fraktionsvorsitzender UWE), Goswin Brehe (Vertreter „Grünes W“), Ulrich Ortmeier (unabhängiger Bürgermeisterkandidat), Thomas Ventker (Vertreter „Rotes W“) und Oliver Kellner (Grüner Bürgermeis­terkandidat und Fraktionsmitglied im Rat, v.l.) trafen sich kürzlich, um die Wogen in der Diskussion um die Westumgehung für Emsdetten zu glätten, die in den letzten Wochen ein wenig aus dem Ruder gelaufen war. Foto: UWE / Die Grünen

Emsdetten

Emsdetten. In den vergangenen Tagen und Wochen hat die Schärfe der Diskussion um die Westumgehung Emsdetten sowohl in der Presse als auch in den sozialen Medien deutlich zugenommen. Auslöser war ein Bericht der EV über eine Animation der „Initiative für Fairness und Natur – WestumgeBung“ über die Umgehungstraße, die die Initiative unter anderem aus Gründen des Umwelt-und Naturschutzes ablehnt. Das Video löste sowohl Zustimmung als auch Protest aus.

Dabei kritisierten die Befürworter der Westumgehung, das Video basiere nicht auf den Fakten der Bauplanung und hielten die Darstellung nicht für korrekt. Ebenso zahlreich äußerten sich die Gegner des Straßenbauprojektes, die sich an die Äußerungen des amerikanischen Präsidenten auf Twitter erinnert fühlten. Es fielen die Worte „öffentlich bezahlte Propaganda“, „Maulkörbe“ und „undemokratisches Klima“. Um die Wogen zu glätten, haben die Fraktionen von UWE und Bündnis 90/Die Grünen, die zu der Umgehung unterschiedliche Standpunkte haben, aber in der Politik darüber respektvoll miteinander diskutieren, die Befürworter („Rote Ws“) und Gegner („Grüne Ws“) der Westumgehung zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen.

Dieses Treffen wurde am Rande der Fahrradtour mit Dr. Sommer am 13. Juli von Christian Meyer zu Altenschildesche und Oliver Kellner vorbesprochen. Ziel war es, persönliche Animositäten aus dem Diskurs zu nehmen und wieder zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückzukehren. Die Angesprochenen hatten offensichtlich die gleichen Intentionen, denn alle stimmten ohne Ausnahme einem Treffen zu.

Getroffen haben sich Fraktionsmitglieder und die Kandidaten für das Bürgermeisteramt von UWE und Grünen, Christian Meyer zu Altenschildesche und Oliver Kellner (auf deren Initiative dieses Treffen stattfand), der unabhängige Bürgermeisterkandidat Ulrich Ortmeier, Goswin Brehe von den „Grünen Ws“ sowie Thomas Ventker, Andreas Hartmann und Stefan Palm von den „Roten Ws“. Alle Teilnehmer waren sich sofort einig, künftig „verbal abzurüsten“.
„Wir wollen mit dem unter Demokraten nötigen Respekt miteinander umgehen, persönliche Angriffe vermeiden und uns in der Diskussion auf bevorzugt nachprüfbare Aspekte beschränken“, so heißt es in der von allen Beteiligten einstimmig verabschiedeten Erklärung.

Wieder einmal bestätigte sich die allgemeine Erfahrung, dass Kontakte von Angesicht zu Angesicht das gegenseitige Verstehen fördern und so einen sachlichen Austausch von Argumenten bei absolutem Respekt für die Haltung des Gegenübers sorgen.


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