Sechs Kinder ärgern sich und sammeln Müll

Finden es gar nicht lustig, wie viel Müll sie beim Spielen im und am Bußmannsbach gefunden haben (von links): Maximilian, Timo, Carlotta, Tom, Anna Lena und Moritz. Foto: Gemeinde Saerbeck

Emsdetten

 

Saerbeck. Engagiert sind Tom, Carlotta, Anna Lena, Timo, Moritz und Maximilian – aber gar nicht erfreut. Die sechs Kinder zwischen acht und zwölf Jahren leben im Wohngebiet Heckebaum oder haben ihre Freunde dort. Und sie spielen gerne am Bach hinter den Schulen.

 

 

Noch lieber würden sie dort zwischen Wasser, Gebüsch und Bäumen spielen, wenn sie sich nicht über den Müll aufregen müssten, den achtlose Menschen dort hinterlassen. 

Vor zwei Wochen wurde es den Kindern zu viel. Sie begannen zu sammeln und den ziemlich trocken gefallenen Bußmannsbach sauberzumachen. Einen ganzen Vormittag lang und dann immer wieder ein bisschen, vom westlichen Ende der Gesamtschule bis zum Sportplatz, einige 100 Meter lang.

„Der meiste Müll lag an der Brücke zwischen den Schulen“, berichtet Anna Lena. Eine Auswahl der fiesen Fundstücke: ein uraltes Handy, Plastikbecher, eine Decke, Getränkedosen, heile und zerbrochene Flaschen und – eigentlich ironisch – ein Kaminbesen. Der Müllberg sei immer größer geworden, erzählen die Kinder.

Um den gesammelten Abfall entsorgen zu können, wendete sich Holger Neumann, der Vater von Carlotta, Moritz und Anna Lena, an das Rathaus. Dort freute man sich über so umweltbewusste Jung-Bürger und stellte für diese Aktion gerne Säcke zur Verfügung, die die Müllabfuhr mitnimmt.

Das Altglas kommt natürlich in die richtigen Container, kündigten die Kinder an. Sie haben eine Botschaft an die Verursacher der Bachverschmutzung: „Hier in der Nähe gibt es keinen anderen guten Wald zum Spielen. Lasst es sein, den Müll einfach wegzuwerfen – damit zerstört ihr die Umwelt.“ Alle sechs und damit auch Vater Holger Neumann sind sich einig: „Wir machen weiter!“

Es wäre eigentlich schön, wenn das gar nicht mehr nötig wäre.

Ein Teil des Unrates, den die Kinder aus dem Bach geborgen haben.


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