Mit Brötchentüten gegen Gewalt an Frauen

Stefanie Mersch (l.), Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Neuenkirchen, überreicht die Brötchentüten für den Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“ an Erika Triffterer (r.). Foto: Stefan Klausing / Gemeinde Neuenkirchen

Emsdetten

Neuenkirchen. 30.000 Tüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ werden am heutigen Mittwoch (25. November) in vielen Bäckereien im gesamten Kreis Steinfurt ausgegeben.

Die Neuenkirchener Bäckerei Triffterer unterstützt die Aktion der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Steinfurt mit der Brötchentütenaktion zum Tag „Nein zu Gewalt an Frauen!“, um die Öffentlichkeit wachzurütteln und sich für ein weltweites Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu vereinen. Am gestrigen Dienstag wurden die Brötchentüten von der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Neuenkirchen Stefanie Mersch am Backhaus an Erika Triffterer für die Aktion überreicht.

Kreisweit nehmen über 17 Bäckereien an der Aktion teil und unterstützen dankenswerterweise damit das Anliegen der Gleichstellungsbeauftragten. Auf den Tüten steht die Telefonnummer des Hilfetelefons, an das sich Frauen wenden können, wenn sie Gewalt erleben. „Insbesondere Nachbarn und Freunde sollen sich angesprochen fühlen. Sie sollen sich trauen, hinzuschauen und zu helfen, damit die Frauen und deren Kinder einen Weg aus der Gewalt finden können“, sagt Stefanie Mersch, Gleichstellungsbeauftragte in Neuenkirchen.

Der 25. November ist der von den Vereinten Nationen anerkannte internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. „Ein Gedenktag den wir jährlich nutzen, auch um auf die Gewalt in Familien aufmerksam zu machen und über Hilfsangebote zu informieren“, ergänzt Stefanie Mersch.

Die Fälle von häuslicher Gewalt, die bei der Polizei erfasst werden, sind kritisch zu sehen. Es gebe leider eine hohe Dunkelziffer. Messbar ist, dass der Bedarf an Beratung in der Frauenberatungsstelle stetig steigt. Laut EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche, physische, psychische oder sexualisierte Gewalt. Doch egal, ob es um einen sexuellen Übergriff am Arbeitsplatz, weibliche Genitalverstümmlung, Verbrechen im Namen der sogenannten Ehre, Frauenhandel, Prostitution, Früh- und Zwangsverheiratung oder häusliche Gewalt geht – die Gleichstellungsbeauftragten und der Runde Tisch Häusliche Gewalt des Kreises Steinfurt sind nicht bereit, Gewalt an Frauen hinzunehmen.

Um all denjenigen die Kontaktaufnahme zu erleichtern, die den Weg zu einer Einrichtung im Kreis Steinfurt zunächst scheuen, gibt es das Hilfetelefon 08000 / 116 016 sowie über Chat und E-Mail auf der Website www.hilfetelefon.de Auskunft zu allen Formen von Gewalt.


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