Die Streuobstwiese

Auf dem Bild sehen Sie (v.l.) Gerd van Wesel, Michael Hans, Christian Eiling beim Pflanzen der Apfelbäume für die neue Streuobstwiese. Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten. Im Jagdrevier Westum wurde von Michael Hans, Christian Eiling und Gerd van Wesel eine neue Streuobstwiese mit zehn hochstämmigen Obstbäumen angelegt. Dabei wurde die freie Fläche von Michael Hans zur Verfügung gestellt und der Hegering Emsdetten übernahm die Kosten für die Bäume.

 

 

Streuobstwiesen sind ein wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft und sie liefern uns gesundes und regionales Obst. Ohne lange Transportwege erntefrisch und vollreif auf den Tisch – ein unvergleichlicher Genuss. Die vielen alten Lokalsorten bieten eine große gemschmackliche Vielfalt und sind einfach besser als auf Größe gezüchtetes, wässriges Einheitsobst.

Ein Gourmettempel für die Tierwelt

Durch ihren stockwerkartigen Aufbau, die Vielfalt und den Verzicht auf Spritzmittel bieten Streuobstwiesen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Dadurch, dass die Wiesen im Unterwuchs nur selten gemäht und gedüngt werden, sind sie besonders arten- und blütenreich und bieten Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen reiche Nahrungsgrundlage in Form von Obst und Blumen.

Für Spitzmaus, Hase, Reh und Co. stellt das Fallobst einen reichlig gedeckten Tisch dar. Moose und Flechten bilden sich am Stamm, wo vielerlei Insektenarten ein Zuhause finden, morsche Stellen werden schnell zu Höhlen und Spalten und dienen Vögeln, Käfern oder Fledermäusen als Quartier.

Die Baumkronen bieten vielen Vogelarten Brutplätze. Das Blattwerk der Obstbäume ist für viele Insekten Nahrungsquelle und zeitgleich Lebensraum. Hornissen benötigen als Fitmacher viel Kohlenhydrate. Als Energiespender dienen ihnen die Säfte und das Fruchtfleisch reifer Früchte und faules Obst. Besonders wertvoll sind die Bäume mit abgestorbenen Ästen (Totholz) und Baumhölen. Diese Lenbensräume treten aber erst ab einer gewissen Stamm­dicke und Stammhöhe also in einem Baumalter von etwa 30 Jahren auf. Ein Alter, das von den Niederstammbäumen in Obstplantagen gar nicht erreicht wird.

„Wir haben selber mehrere Obstbäume im Garten stehen, die Tiere und die Natur nehmen immer nur soviel wie sie brauchen. Die Streuobstwiese – ein Einklang mit Mensch und Natur kann funktionieren, man muss nur etwas dafür tun“, so Michael Hans, Christian Eiling und Gerd van Wesel.


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