Neues Haus am Walgenbach der Caritas

Einige Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeitende im neuen „Haus am Walgenbach“ des Caritasverbands winken Reckenfeld schon mal zu und freuen sich auf die Eröffnungsfeier für alle nach Corona. Leiterin des Hauses ist Michaela Kopp (4. von rechts). Foto: Caritasverband Emsdetten-Greven

Emsdetten

Emsdetten/Reckenfeld. Es ist Leben eingezogen in das „Haus am Walgenbach“ an der Steinfurter Straße in Reckenfeld. Der Caritasverband Emsdetten-Greven bietet hier auf 1.300 Quadratmetern Gebäudefläche besondere Wohnformen für Menschen mit geistiger und zum Teil zusätzlich Hörbehinderung sowie tagestrukturierende Maßnahmen.

Der Erstbezug in dem zweiteiligen Ensemble mit dem markanten überdachten Verbindungsgang fällt mitten in den Corona-Lockdown. „Wir würden sehr gerne den Ort und seine Menschen kennenlernen und uns selbst vorstellen“, erklärte jetzt Diplom-Pädagogin Michaela Kopp, Leiterin des Hauses am Walgenbach. Wegen der Schutzmaßnahmen in der Pandemie müssen allerdings im Gegenteil derzeit soziale Kontakte eingeschränkt werden. Das schmerzt Michaela Kopp und die Mitarbeitenden des Hauses. „Unser Wunsch ist es, uns in das soziale Leben in Reckenfeld zu integrieren“, sagt sie. Sobald wie möglich möchte man zumindest zu den Nachbarn persönlichen Kontakt aufnehmen und später alle Interessierten zu einer Eröffnungsfeier einladen. „Dann machen wir unsere Türen ganz schnell ganz weit auf“, sind Michaela Kopp, ihre Stellvertreterin Julia Martens und das Team hoffnungsvoll.

In dem dreigeschossigen Neubau befinden sich 24 Einzelapartments. Die Bewohnerinnen und Bewohner zogen im Laufe der zweiten Februarhälfte ein. Sie lebten zuvor im Haus Tobias und im Grotthoff-Dahlmann-Stift, Häusern des Caritasverbands in Emsdetten und Greven. Das Haus am Walgenbach hat der Caritasverband mit Eigenmitteln und der Unterstützung der Aktion Mensch, des Landschaftsverbands und der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gebaut. Damit ist das Ziel erreicht, die noch vorhandenen Doppelzimmer aufzulösen und jedem Bewohner ein Einzelapartment zu bieten.

„Der individuelle Wohnraum stellt eine echte Qualitätsverbesserung dar“, ist sich Michaela Kopp sicher. So empfänden es auch die Bewohnerinnen und Bewohner. Man habe im Vorfeld mit ihnen und auch Angehörigen und Betreuungspersonen gesprochen und gefragt, wer sich einen Umzug vorstellen könne. In dem Neubau wohnen 24 Menschen im Alter zwischen 20 Jahren bis Mitte 70 mit geistiger Behinderung, teilweise zusätzlich gehörlos. Das Haus ist eingeteilt in drei Wohngruppen mit je acht Apartments und einem gemeinschaftlichen Wohn-, Küchen- und Essbereich. Und wäre nicht Corona, wäre alles im Ort gut zu Fuß zu erreichen. Der eingeschossige Gebäudeteil beherbergt Büros und die tagesstrukturierenden Maßnahmen. Diese Maßnahmen sind ein Angebot für Menschen mit Behinderung, die nicht in einer Werkstatt arbeiten können oder wollen. Das Angebot in Reckenfeld bietet maximal 21 Plätze. Es ist offen auch für Menschen mit geistiger Behinderung, die selbstständig oder bei Angehörigen wohnen, und arbeitet wie das Wohnhaus im Netzwerk des Caritasverbands.

Berufe im Haus am Walgenbach

Aktuell kümmern sich 32 Mitarbeitende im Tagdienst und zehn Mitarbeitende im Nachtdienst, überwiegend in Teilzeit, um die Bewohner und Bewohnerinnen und die tagestrukturierenden Maßnahmen im Haus am Walgenbach. Vertreten sind unter anderem die Berufe Heilerziehungspflege, Altenpflege, Ergotherapie und Hauswirtschaft, in denen der Caritasverband auch ausbildet. Gesucht werden derzeit für das Haus am Walgenbach hauswirtschaftliche Fachkräfte. „Nach Corona freuen wir uns auch über jeden Menschen, der ehrenamtlich tätig werden möchte“, sagt Hausleiterin Michaela Kopp.


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