Mobilitätskonzept für Mobilität in Emsdetten

Auf dem Bild: (v.l.) Sarah Volkert (Stadtradeln-Star), Thorsten Rösch (Mobilitätsmanager der Stadt Emsdetten), Anne Efler (Stadtradeln-Star), Rita Krumbeck (Stadtradeln-Star), Bürgermeister Oliver Kellner, Markus Post (Stadtradeln-Star) Foto: Stadt Emsdetten

Emsdetten

Emsdetten. Ab sofort haben alle Verkehrsteilnehmenden – ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus, der Bahn oder dem Pkw – die Möglichkeit, an dem Integrierten Mobilitätskonzept der Stadt Emsdetten mitzuwirken.

Als echte Fachleute unter den Radfahrenden haben sich am 1. Oktober die vier Stadtradeln-Stars 2021 der Stadt Emsdetten mit als erste am Integrierten Mobilitätskonzept beteiligt. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möchte die Stadt Emsdetten den Verkehr künftig deutlich nachhaltiger gestalten und umweltfreundliche Mobilität in den Fokus rücken.

Im Rahmen des Integrierten Mobilitätskonzeptes haben die Kinder Bilder mit ihren Ideen und Vorstellungen erstellt. Die Bilder zeigen, wie die Kinder die Mobilität aktuell in Emsdetten wahrnehmen.

Online am Mobilitäts-konzept teilnehmen

Online über www.emsdetten.de/mobilität waren alle Interessierten über einen Zeitraum herzlich eingeladen, ihre Ideen und Vorschläge für eine bessere und nachhaltige Mobilität mitzuteilen sowie auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen. So soll ein gemeinsames Leitbild zur „Mobilität der Zukunft“ in Emsdetten entstehen und konkrete Maßnahmen zur Erreichung des Leitbilds erarbeitet werden.

Das Integrierte Mobilitätskonzept wird sich unter anderem mit diesen Fragen beschäftigen: Wie kann der Rad- und Fußverkehr sowie der ÖPNV attraktiver gestaltet werden? Wo werden weitere Ladesäulen für Elektromobilität benötigt? Wie soll der Autoverkehr sicherer, leiser und nachhaltiger werden? Wie kann der Wirtschaftsstandort Emsdetten gestärkt und die Infrastruktur effizienter genutzt werden? Und wie können die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger zukunftsfähig, bedarfsgerecht und bezahlbar gestaltet und gleichzeitig die CO2-Emissionen reduziert werden? Bei all diesen Fragen ist die Meinung der Alltagsexpertinnen und Alltagsexperten gefragt! Weitere Informationen sowie der Link zur Beteiligungsplattform sind unter www.emsdetten.de/mobilität zu finden.

Mobilitätskonzept für Mobilität in Emsdetten

Basierend auf der Stärken- und Schwächenanalyse sowie den gesammelten Rückmeldungen aus der 1. Online-Beteiligung (Oktober 2021) und des öffentlichen Auftakts (Dezember 2021) wurden vier Oberziele für Emsdetten definiert. Diese wurden am 28. März dieses Jahres im Rat der Stadt Emsdetten beschlossen. Die Oberziele zeigen auf, in welche Richtung sich Emsdetten bis 2035 entwickeln soll. Jedem Oberziel wurden mehrere Unterziele zugeordnet, welche die Entwicklungsrichtung Emsdettens weiter konkretisieren.

Umweltverbund als Mobilitätsrückgrat in Emsdetten

Im Rahmen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Ausrichtung der Mobilität werden insbesondere die Verkehrsmittel des Umweltverbunds – also somit der öffentliche Personennahverkehr, der Radverkehr sowie die Mobilität zu Fuß – gefördert. Der Umweltverbund soll in Emsdetten noch attraktiver werden und eine konkurrenzfähige Alternative zum Auto darstellen – auch/insb. für Arbeitspendlerinnen und Arbeitspendler, aber auch für jüngere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Emsdetten bekennt sich dazu, die Mobilitätswende hin zu einer auf den Umweltverbund ausgerichteten Mobilität aktiv zu steuern und zu unterstützen, Mobilitätsalternativen zum Auto zu fördern und so auch zu den übergeordneten Klimaschutzzielen beizutragen.

Ziele

  • Schaffung eines hochwertigen, engmaschigen Alltags- und Freizeitwegenetzes für den Fuß- und Radverkehr zur Anbindung aller relevanten Ziele im Stadtgebiet
  • Weiterentwicklung des ÖPNV durch flexible Angebote und Erschließung neuer Zielgruppen (Arbeitspendlerinnen und Arbeitspendler + Schülerinnen und Schüler)
  • Etablierung und Integration neuer Mobilitätsformen und alternativer Antriebe als Teil der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung des Umweltverbunds
  • Schaffung und Sicherung von gemeinschaftlich nutzbaren, flexiblen Mobilitätsangeboten (insb. Sharing) zur Förderung der Multimodalität
  • Etablierung „neuer Mobilitätspunkte“: nicht nur der Bahnhof als Hub, sondern auch in Wohnquartieren und an Arbeitsplatz-Standorten
  • Verknüpfung der (umweltfreundlichen) Verkehrsmittel untereinander (auch Pkw + Rad)
  • Förderung einer nachhaltigen Mobilitätskultur in der Emsdettener Stadtgesellschaft durch Kommunikation und Mobilitätsmanagement

Sichere und gesunde Mobilität für Alle in Emsdetten

Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen und deren Sicherstellung zugleich eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. Vor dem Hintergrund sich verändernder demografischer Rahmenbedingungen, einer Alterung und Diversifizierung der Gesellschaft, aber auch gesundheitlicher Risiken (zum Beispiel durch klimatische Auswirkungen oder Bewegungsmangel) stellt die Sicherstellung und Förderung eigenständiger Mobilität für Alle ein vordergründiges Ziel der Stadt Emsdetten dar. Neben dem Ausbau barrierefreier Verkehrsinfrastrukturen und der Erhöhung der Verkehrssicherheit sind soziale, gesundheitliche und klimarelevante Aspekte in die Verkehrs- und Mobilitätsplanung einzubeziehen.

Unterziele

  • Erhöhung der objektiven Verkehrssicherheit sowie des subjektiven Sicherheitsgefühls im Straßenverkehr
  • Barrierefreie Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet (Straßen, Wege, Bushaltestellen, Verbindungen)
  • Verkehrsberuhigung und -entlastung des öffentlichen Raums (auch hinsichtlich Straßenraumaufteilung)
  • Förderung gesunder und für alle verfügbarer Mobilitätsformen (Rad- und Fußverkehr)
  • Reduzierung negativer Folgen von Verkehr und Mobilität (z.B. auf Lärm, Luft, Klima, Wohnverhältnisse)
  • Grünstrukturen und Alltagsrouten (schonend) verknüpfen
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse und Bevölkerungs- und Altersgruppen bei der Mobilitätsplanung
  • Schaffung einer Kultur der Rücksichtnahme

Lebenswerte (Wohn-)Quartiere mit hohen Nahmobilitäts- und Aufenthaltsqualitäten

Emsdetten ist ein beliebter Wohnstandort im nördlichen Teil des Münsterlands. Dieser Standortfaktor soll durch das Integrierte Mobilitätskonzept erhalten und ausgebaut werden, indem attraktive und lebenswerte Straßen, Wege und Plätze sowie verkehrsberuhigte (Wohn-)Quartiere wesentlicher Bestandteil der Anziehungskraft Emsdettens sind. Daher werden in Emsdetten öffentliche Räume, Stadt- und Mobilitätsplanung zusammen gedacht und mit Umweltbelangen verzahnt. Dies betrifft wiederum auch die Stadt der kurzen Wege zum Beispiel durch gut erreichbare Nahversorgungsmöglichkeiten und eine integrierte, nachhaltige Flächenentwicklung. Vor allem Letztere soll dabei stark im Einklang mit der Klimaresilienz stehen.

Unterziele:

  • (Wohn-)Quartiere im Zusammenspiel mit Mobilität & Stadtplanung stärken (Integrierte Betrachtung von Stadtentwicklung und Mobilität)
  • Straßen, Wege und Plätze, insbesondere in den (Wohn-)Quartieren zugunsten von Aufenthalts-, Nahmobilitäts- und Erholungsqualitäten weiterentwickeln
  • Stärkung von qualitativ hochwertigen Verweil- und Ausruhmöglichkeiten im öffentlichen Raum
  • Entwicklung und Stärkung straßenunabhängiger Alltags- und Freizeitverbindungen für den Fuß- und Radverkehr
  • Minderung räumlicher Barrieren zur Stärkung von Fuß- und Radwegeverbindungen
  • Schaffung/Sicherung von nahmobil erreichbaren Infrastrukturen (z.B. Nahversorgungsmöglichkeiten)
  • Ausweitung gemeinsam genutzter Mobilitätsangebote auch in (Wohn-)Quartieren und damit Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinanders

Mobile Stadt Emsdetten – intelligent vernetzt im nördlichen Münsterland

Aus der Lage Emsdettens ergeben sich regionale Mobilitätsbedürfnisse. Mit dem Bahnhof verfügt Emsdetten über eine bedeutende Schnittstelle für die regionale Mobilität. Diese gilt es, neben der Sicherung der regionalen Erreichbarkeit über die Straße und Radwege, zu stärken und noch besser nutzbar zu machen. Dazu ist die Anschlussmobilität an die Schiene durch lokale Mobilitätsangebote des Umweltverbunds sowie flexible Mobilitätsangebote zu fördern. Weiterhin gilt es, regionale ÖPNV-Beziehungen zu stärken oder neu auszubilden. Darüber hinaus ist ebenfalls die regionale Erreichbarkeit Emsdettens für den notwendigen Pkw-Verkehr und für Wirtschaftsverkehre zu erhalten und durch die Förderung regionaler Radwegeverbindungen weiter zu verbessern. Besonders im Fokus sind in diesem Zielfeld die Bedürfnisse der Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland sowie der Stadt Emsdetten selber – dazu gehören etwa die Erweiterung bestehender Angebote und auch die Verknüpfung mit und durch neue Angebote.

Unterziele:

  • Verkehrsmittelübergreifende Verbesserung der Mobilitätsangebote für Pendelnde innerhalb von Emsdetten sowie in der Region, auch in interkommunaler Zusammenarbeit
  • Weiterentwicklung und Qualitätssprung im ÖPNV und Erschließung neuer Zielgruppen (insb. in den Industrie- und Gewerbegebieten)
  • Intelligente und digitale Vernetzung vorhandener und neuer Angebote
  • Verbesserung der Anbindung Emsdettens an die Nachbarkommunen insbesondere im Radverkehr (regionale Radwegeverbindungen) und Verbindungen ohne Schienenverbindung
  • Sicherstellung der regionalen Kfz-Erreichbarkeit und effiziente Bündelung und verträgliche Abwicklung der Kfz-Verkehre auf überörtlichen Hauptachsen
  • Stärkung und Sicherung des Arbeitsstandortes Emsdetten durch eine attraktive und umweltfreundliche Anbindung an die Region in enger Zusammenarbeit der Industrie- und Gewerbebetriebe

Bürgermeister dankt Stadtradeln-Stars

Bürgermeister Oliver Kellner nutzte die Gelegenheit, um sich nochmals bei den vier Stadtradeln-Stars 2021 Emsdetten besonders zu bedanken. Dadurch, dass die Stadtradeln-Stars während des dreiwöchigen Aktionszeitraums im Mai und Juni 2021 komplett auf das Auto verzichtet und hauptsächlich das Fahrrad genutzt hatten, trugen sie einen Großteil zu dem guten Gesamtergebnis der Stadt Emsdetten bei.

Als Dankeschön für ihren aktiven Einsatz überreichte Bürgermeister Oliver Kellner allen einen Emsdetten Gutschein und wünschte viel Spaß beim Einlösen. Zusätzlich verlost das Klima-Bündnis, das die weltgrößte Fahrradkampagne organisiert, unter allen Stadtradeln-Stars ausgewählte Preise, wie beispielsweise Zeitschriften-Abonnements oder Fahrrad-taschen.

Insgesamt hat die Stadt Emsdetten beim Stadtradeln 2021 mit allen Teilnehmenden beachtliche 211.861 Kilometer erradelt und somit rund 31 Tonnen CO2 vermieden.


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