Fahrt zum Ketteler Hof mit Familien aus der Ukraine

Ein Ausflug führte geflüchtete Familien aus der Ukraine jetzt auf den Ketteler Hof. Foto: Kreisel e.V.

Emsdetten

Emsdetten. Seit Mitte März läuft der Ukraine-Treff im Treffpunkt 13drei. Hier haben alle Menschen, die aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland flüchten und in Emsdetten landen, eine Möglichkeit, Landsleute kennenzulernen, sich zu vernetzen und Hilfe bei ihren Fragen zu bekommen.

Unter der Trägerschaft des Kreisel e.V. ist Switlana Eitelbach die verantwortliche Fachkraft, die diesen Treff durchführt. Sie spricht ukrainisch und ist daher der Fixpunkt für viele Geflüchtete die in Emsdetten leben. Unterstützt wird sie bei der Arbeit vom Team des 13drei und vielen Freiwilligen. Seit einiger Zeit gibt es ein weiteres sogenanntes Brückenprojekt im ehemaligen Marienhospital. Unter der Leitung von Vera Hartmann und Gaby Beike werden dort ukrainische Kinder im Kita-Alter betreut, um einen Übergang in die Kita zu gestalten. Die Fachkräfte beider Projekte haben sich jetzt etwas Besonderes überlegt. „In der Ferienzeit wollten wir einen Ausflug machen. Dafür haben wir uns den Ketteler Hof ausgesucht. Die geflüchteten Familien waren sehr interessiert, sodass nach wenigen Stunden alle Plätze belegt waren“, erzählt Switlana Eitelbach.

So traten dann insgesamt 37 Kinder und 29 Erwachsene die kleine Reise an und verbrachten einen wunderbaren Tag bei perfektem Wetter im Ketteler Hof.

„Ich bin selber sehr überwältigt, wie dankbar alle waren. Viele Mütter gaben uns die Rückmeldung, wie froh sie sind, dass ihre Kinder endlich mal wieder so ein positives Erlebnis hatten und einfach Kind sein durften. Denn viele Kinder müssen sich auf der Flucht und in der jetzt neuen Umgebung sehr zusammenreißen.“

Auch für die älteren, geflüchteten Jugendlichen in Emsdetten will das Team der Brückenprojekte in der nächsten Zeit weitere Angebote schaffen, und dabei ist die Kooperation mit dem Team im 13drei wichtig. „Man kann sich schwer vorstellen, was es heißt, gerade in der Lebensphase ab zwölf Jahren so entwurzelt zu werden wie diese jungen Menschen. In einer Phase, in der man sich so langsam vom Elternhaus abkapselt, eigenständig wird, auf der Suche nach der eigenen Identität ist und die Freunde ein ganz gewichtiger Anker im Leben sind. Und diese Freunde sind mitunter ebenso geflohen und weit verstreut“, berichtet Karin Bockweg aus dem 13drei-Team. „Wir wollen sie unterstützen auch hier Freunde zu finden, ihren Interessen nachzugehen und sich in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln. Das sind die ureigensten Aufgaben der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.“


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