Saerbeck. Als Fest des Ehrenamts bot der Neujahrsempfang der Gemeinde Saerbeck nach zwei Jahren Corona-Pause am Sonntag den Rahmen, um ganz viel unentgeltlichen, freiwilligen Einsatz für das Gemeinwesen zu würdigen.
Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und Initiativen folgten der Einladung in die Mensa der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG). Dort wurden zwölf Engagierte mit der NRW-Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Grundlage dafür sind mindestens fünf Stunden freiwillige Arbeit wöchentlich oder 250 Stunden im Jahr. Saerbeck gehörte mit zu den ersten Kommune, die diese Initiative des Landes NRW aufnahmen. 28 Saerbeckerinnen und Saerbecker erhielten die neu ausgelobte Jubiläums-Ehrenamtskarte. Sie waren mindestens 25 Jahre ehrenamtlich aktiv, viele sind es noch.
Die Auszeichnungen gelten als Würdigung des Engagements und bieten darüber hinaus Vergünstigungen in etlichen öffentlichen und privaten Einrichtungen. Als eigene Auszeichnung verlieh die Gemeinde Saerbeck die Ehrenmedaille „Curtis sorbeke“ für herausragende Verdienste um das Gemeinwesen an Berthold Heim, Dr. Hubert Tenkhoff, Martin Wenners und das Orgateam des Kinderflohmarkts. Mit dem Blick ein Jahr zurück erinnerte Lehberg an die Coronasituation im Januar 2022 mit Inzidenzen bei knapp 500, 3G-Regeln und der dominant werdenden Omikron-Variante. Diese Lage sei gedanklich schon weit weg, meinte er mit Blick in den vollen Saal. Die Epidemie-Erfahrungen würden indes zeigen, „dass wir mit Gemeinsinn, Zuversicht und Besonnenheit auch Krisen überstehen können“. Daran hätten Gruppen, Vereine, Verbände und Einzelne in Saerbeck in ihren Anteil gehabt, „weil sie ihre Verantwortung ernst genommen und Verzicht geübt haben“.
Diese gestärkte Widerstandsfähigkeit sei seit der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in die Ukraine weiterhin dringend nötig. „In Saerbeck gab und gibt es erfreulicherweise eine eindrucksvolle Unterstützung für die Menschen, die vor Krieg Terror und Gewaltherrschaft hier Zuflucht finden“, stellte Lehberg fest und dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, die dazu beitragen. „Menschen, die verfolgt, unterdrückt und bombardiert werden, sind in unserem Dorf willkommen“, beschrieb der Bürgermeister die Haltung in Saerbeck. „Darauf können und dürfen wir auch stolz sein.“
Lehberg erinnerte daran, dass auch beim Gemeindejubiläum „900 Jahre Saerbeck“ im August nahezu alle Akteure der Zivilgesellschaft zum großen Erfolg beigetragen hätten. Insgesamt zeichnete er das Bild eines „funktionierenden Gemeinwesens“. Die Werte von Gemeinsinn und Solidarität „führen in eine bessere und lebenswertere Zukunft“, zu deren großen Aufgaben und Herausforderungen in der Klimakommune Saerbeck weiter der Klimaschutz gehöre. Auch in diesem Bereich gab es beim Neujahrsempfang Auszeichnungen.
Den musikalischen Rahmen lieferte das Jugendblasorchester der Kolpingsfamilie.