Emsdettener Jugendrat „trifft“ Bildungsministerin

Auf dem Bild v.l.n.r.: Oliver Kellner (Bürgermeister der Stadt Emsdetten), Kara Ludwig und Thea Perrey (beide Jugendrat der Stadt Emsdetten), Dorothee Feller – per Video zugeschaltet (Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen), Gesa Marwede (Jugendrat der Stadt Emsdetten), Lisa Bohle (Jugendamt der Stadt Emsdetten) sowie Johannes Feller (Fachdienst Bildung, Sport und Kultur der Stadt Emsdetten) Foto: Statd Emsdetten

Emsdetten

Für den Emsdettener Jugendrat bot sich am Montag, 08. Januar 2024, eine ganz außergewöhnliche Möglichkeit. In einer Videokonferenz mit der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, konnten die jungen Vertreterinnen ihre Arbeit im Jugendrat vorstellen.


Ganz speziell berichteten die Jugendlichen der Ministerin über einen ihrer Anträge aus dem vergangenen Jahr. 2023 erörterte und debattierte der Jugendrat, ob es kostenlose iPads für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Emsdetten geben könnte. Um einen genauen Blick auf die jeweilige Situation vor Ort zu erhalten, vereinbarte der Jugendrat daraufhin Termine mit den Schülervertretungen und Schulleitungen aller weiterführenden Schulen in Emsdetten. Dabei bekamen die Jugendlichen Informationen, wie die Schulen mit dem Thema aktuell umgehen und wie wichtig den Schülerinnen und Schülern die Fragen überhaupt sind. Außerdem nahm der Jugendrat bei den Treffen weitere Ideen und Anmerkungen auf. Nach den Schulbesuchen wurden alle Informationen gebündelt und in einen Antrag für die Politik formuliert. Zusätzlich besuchte der Jugendrat im Vorfeld alle Ratsfraktionen, um der Politik ihr Anliegen näherzubringen.

iPads für Schülerinnen und Schüler

Der Jugendrat hat sich als Ziel gesetzt, dass die fortschreitende Digitalisierung des Unterrichts in Emsdetten fair ablaufen sollte. Es soll nach Möglichkeit keine Benachteiligungen für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen geben, die sich teure Endgeräte nicht leisten können. In dem Antrag wurde als Ziel ausgegeben, dass durch die Anschaffung einheitlicher Geräte und die zentrale Verwaltung durch die Stadt eine effiziente und zuverlässige Arbeit im Unterricht möglich ist.

Ziel der 1:1-Ausstattung im aktuellen Koalitionsvertrag des Landes

Da das Land Nordrhein-Westfalen im Koalitionsvertrag der aktuellen Landesregierung sich bereits zum Ziel gesetzt hat, alle Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler in einem 1:1-Verhältnis mit digitalen Endgeräten auszustatten, beschloss im Oktober 2023 der Jugendrat nach einem gemeinsamen und intensiven Austausch mit der Verwaltung, dass der Antrag zunächst zurückgestellt wird. Der Inhalt des Antrages soll aber bei der Erarbeitung des zukünftigen Medienentwicklungsplans berücksichtigt werden.

Zusätzlich vereinbarte die Verwaltungsleitung einen gemeinsamen Gesprächstermin zwischen dem Jugendrat und dem Schulministerium, um die Notwendigkeit der im Koalitionsvertrag des Landes NRW genannten 1:1-Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler noch einmal hervorzuheben – dieser Gesprächstermin fand nun am vergangenen Montag statt.

Digitalpakt 2.0

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Jugendrates und dankte den Jugendlichen ausdrücklich, dass sie die Chance wahrnehmen, Schule aktiv mitzugestalten.

Dorothee Feller verwies auf eine Neuauflage des Digitalpaktes. Konkrete Verhandlungen laufen hier momentan mit dem Bund. Demnach soll es frühestens Anfang 2025 einen Digitalpakt 2.0 geben, an dem sich die Kommunen erneut mit Förderanträgen beteiligen können. Zusätzlich bemühe sich das Land NRW um ein unabhängiges Gutachten, um die Schulfinanzierung in Nordrhein-Westfalen zu prüfen sowie Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Auch dieses Ergebnis wird nicht vor 2025 erwartet.

Auch wenn Dorothee Feller dem Emsdettener Jugendrat kein aktuelles Angebot unterbreiten konnte, waren die Jugendlichen mit dem Gesprächstermin rundum zufrieden: „Die Wertschätzung, die Frau Feller uns entgegengebracht hat, war toll – wir wurden definitiv ernst genommen. Wir sehen es als Erfolg an, wenn wir für die Schülergenerationen, die nach uns folgen, etwas erreichen können.“

Auch Bürgermeister Oliver Kellner zeigte sich von dem gemeinsamen Austausch zwischen dem Jugendrat und der Ministerin Dorothee Feller beeindruckt: „Ich bin begeistert, wie professionell die Jugendlichen aufgetreten sind und danke Frau Ministerin Feller sehr für Ihre Zeit. Sobald es den Digitalpakt 2.0 gibt, werden wir uns als Stadt Emsdetten natürlich wieder mit Förderanträgen beteiligen. Da die digitale Ausstattung unserer Schulen ein anhaltendes Thema ist, wäre natürlich eine dauerhafte und nachhaltige Finanzierung für die digitale Ausstattung unserer Schullandschaft wünschenswert. Alljährliche Förderprogramme bringen uns als Kommune keine beständige Planungssicherheit.“

Jugendrat

Seit 2021 gibt es in Emsdetten einen Jugendrat. Dadurch können Jugendliche in Emsdetten politische Themen setzen, sich an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen und somit an der Meinungsbildung mitwirken.


Anzeige